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Lesung mit Jennifer Kamau von International Women Space – und Austausch unter Frauen (mit FIA* Frauen in Aktion)

23.05.2019, 16-19 Uhr
Die internationale Frauengruppe *FIA* lädt ein zu Lesung und gemeinsamem Austausch unter Frauen.

Jennifer Kamau von International Women Space aus Berlin
wird aus den 2 Büchern lesen, die die Gruppe in den letzten 4 Jahren veröffentlicht hat:
„ in our own words – in unseren eigenen Worten“ (2015)
und
„we exist, we are here – uns gibt es, wir sind hier“ (2018 )
In den beiden Büchern berichten geflüchtete Frauen von ihren Erfahrungen, von ihrem Leben vor der Flucht, von dem Weg nach Europa und von ihrem Leben hier. So geben sie den Frauen, die trotz aller Widrigkeiten nach Deutschland gekommen sind, eine Stimme. Sie tragen dazu bei, dass die Erfahrungen von Frauen, die sonst unterdrückt, verdeckt oder ignoriert werden, ausgesprochen und gehört werden können.
Die verschiedenen Geschichten lassen Unterschiede sichtbar werden und sie zeigen gleichzeitig Gemeinsamkeiten in den Erfahrungen, die Frauen in allen Teilen der Welt machen. Das Erzählen der Geschichten ist deswegen auch eine Selbstermächtigung und macht Frauen unabhängig von äußerer Zensur, Manipulation oder Instrumentalisierung ihrer Inhalte.
Im Anschluss an die Lesung laden wir ein zu einem gemeinsamen Austausch, der uns alle befruchtet, der hilft, aus der Opferrolle herauszutreten und uns stärkt auf dem Weg zu einem selbst-bewussten und selbst-bestimmten Leben.

Veranstaltet von FIA – Frauen in Aktion

20h | The European Dream: Serbia (Film)

Die Dokumentation “The European Dream: Serbia” von Regisseur Jaime Alekos zeigt die erschreckende Wirklichkeit für Menschen auf der Flucht am Beispiel Belgrads im Winter 2016/17. Der 20-minütige Film gibt sowohl Einblicke in die Lebensgeschichten und -umstände einzelner Personen, verdeutlicht aber ebenso die Auswirkungen der europäischen Grenzpolitik und thematisiert vor allem illegale Abschiebungen (sogenannte “push-backs”) und die Gewalt an der ungarischen Grenze.

Aber wie sieht es eigentlich gerade in Serbien und auf dem Westbalkan aus? Jetzt, fast 2 Jahre später, lassen sich viele Parallelen in der Systematik des Vorgehens der Grenzpolizist*innen auch an den benachbarten Grenzen Kroatien-Serbien und Kroatien-Bosnien verzeichnen. Anschließend an die Filmvorführung wird es daher basierend auf Erfahrungsberichten einen Input-Vortrag zur aktuellen Lage geben.

Hier geht’s zum Trailer: https://vimeo.com/262665149

Eine Veranstaltung von und mit Rigardu.
Date: 2019-04-26

20:30h | KMC (Chor aus Berlin), special guest Das Chorkollektiv

Der KMC kommt aus Kreuzberg und mit lauter Stimme singt der Männerchor Lieder von Hoffnung, Widerstand und gegen das Vergessen. Das Programm des Abends umfasst Stücke aus aller Welt und aus unterschiedlichen Epochen. Dabei sind diverse Klassiker der revolutionären Arbeiterkampf-Bewegung in Italienisch, Spanisch, Deutsch und English. Daneben wird es auch einige historische Raritäten aus Russland und Chile zu hören geben. Einige Lieder über Seefahrt und andere spaßigere Sachen lockern das Programm auf. => www.derkmc.de

Als besonderer Gast wird das Chorkollektiv aus Göttingen den Abend bereichern.

Eintritt frei, Spenden erwünscht!
Date: 2019-04-19

13h | Stoppt den Mietenwahnsinn! Gemeinsam gegen Verdrängung (Innenstadt))

Auch in Göttingen (Innenstadt/Kornmarkt) beteiligen wir uns mit einer Kundgebung am bundesweiten Aktionstag. Denn auch hier wollen wir Verdrängung stoppen.

Im Aktionsbündnis sind u.a.: Wohnrauminitiative, IN Grone, Bürger*innenforum Waageplatz-Viertel, Vonovia-Mieter*innenvernetzung, DGB Südniederesachsen-Harz, DGB Kreisverbund Göttingen, ver.di Ortsverband, OM10, Basisdemokratische Linke

Date: 2019-04-06

Deckname Jenny (Film mit Filmgespräch)

Deckname Jenny (2018, 108 Min., OmU EngSub, Regie: Kollektiv)
Dienstag, 12. März 2019, 19:30 Uhr
Nach dem Film: Gespräch mit den Filmemacher*innen!

Rechtsruck in Europa. Die Grenzen werden dicht gemacht. Seenotrettungsschiffe wie die Sea-Watch werden am Auslaufen gehindert. Ertrunkene Flüchtlinge im Mittelmeer. Jennys Bande schaut nicht mehr zu. Und handelt. Doch als Jennys Vater deren militante Ambitionen herausfindet, muss er sich seiner eigenen Vergangenheit als Mitglied einer Stadtguerillagruppe stellen. Der Deckname „Jenny“ und dessen klare Zuordnung verschwimmt um so mehr, je gefährlicher es für alle Beteiligten wird.

Eine Film von hoher Aktualität. Subversiv. Feministisch. Anarchistisch. Generationsübergreifend.
Mit der Musik von Guts Pie Earshot // Nomi & Aino.
jenny.in-berlin.de

Eintritt frei! Spende erwünscht.

Aufruf: Silvester zum Knast

Kundgebung an der JVA Rosdorf am 31.12.18

Treffpunkt zur gemeinsamen Anreise mit Fahrrädern:
14:00 Uhr OM10 (Obere-Masch-Straße 10)

Die Funktionen von Gefängnissen reichen seit Langem weit über ihre
eigenen Mauern hinaus. Repressions- und soziale Kontrollmaßnahmen
funktionieren auch als ewiger Angstzustand, in dem Menschen durch
Lähmung, Angst und Furcht nur noch gehorchen.
Knäste sind die harte und verlogene Antwort der Herrschenden auf die
sozialen Probleme der Menschen, meist gegen jene, die in Armut, mit
unsicherem Aufenthaltsstatus oder als Ausgestoßene leben müssen. Denn
die Herrschenden selbst sind so gut wie nie vom Gefängnis betroffen.
Dieses System mit seinen Strafgesetzen lässt die Stärkeren gewinnen,
weil sie die Regeln machen und durchsetzen können. Knäste und
Strafmaßnahmen sind die härtesten legalen Mittel des Staates politischen
Widerstand und wirtschaftliche Verlierer*innen dieses Systems zu
bekämpfen. Mit Beton, Gittern und Arbeitspflicht werden die Gefangenen
gleichzeitig weggesperrt und ausgebeutet.

Das Leben in den Gefängnissen ist geprägt durch Schikanen gegen
Gefangene, aber auch durch den Widerstand der Gefangenen dagegen. z.B.
gegen die schlechte Essensversorgung, die sehr teuren Lebensmittel,
Zigaretten und Telfonkarten von privaten Firmen, gegen Zwangsmaßnahmen wie Isolationshaft, gewalttätige Aufseher*innen oder gegen die anhaltende Zensur und Beschlagnahmung von Post.
Ihr Widerstand macht klar, dass sie für ihre Interessen eintreten und
sich nicht jede Maßnahme seitens der Justizvollzugsbehörden gefallen lassen.
In Deutschland gibt es rund 64.000 Gefangene in Justizvollzugsanstalten
– die meisten von ihnen sind verpflichtet zu arbeiten. Angeblich soll
das der Resozialisierung dienen, aber die Arbeit von Gefangenen ist vor
allem ein gutes Geschäft. Durchschnittlich arbeiten die meisten für ein
bis zwei Euro die Stunde – kein Mindestlohn, ohne Renten- und
Krankenversicherung, ohne anerkannte Gewerkschaften.
Justizvollzugsanstalten werben im Internet offen für die billige
Knastarbeit für private Unternehmer*innen und sogar mit dem „Wegfall der
Lohnnebenkosten und der Sozialleistungen“, um die konkurienden
Unternehmer*innen zu begeistern. Viele deutsche Unternehmen machen mit – darunter DAIMLER, BMW, ALDI Nord, ALDI Süd, GARDENA, …
Seit 2007 sperrt die JVA Rosdorf Gefangene ein, 2013 kam die
Sicherungsverwahrung hinzu. Der geschlossene Männervollzug nimmt 318
Gefangene auf und insgesamt sorgt die JVA Rosdorf mit moderner
Überwachungstechnik dafür, dass die Gefangenen Gefangene bleiben.

Wir wollen den Kampf der Gefangenen für ein menschenwürdiges Leben
unterstützen. Und natürlich treten wir auch jenseits dieser Forderungen
für Freiheit und Selbstbestimmung ein.

Göttinger Knast-Soligruppe

19h | Das Comeback der Abschiebeknäste (Vortrag mit Andreas Rottman), im Rahmen der OM10-Geburtstagsfeierlichkeiten

Nachdem die Abschiebehaft einige Jahre an Relevanz verloren hatte und
einige Bundesländer sogar ganz auf Ihre Durchführung verzichteten,
entwickelt sie sich in den letzten Jahren von der Ultima Ratio hin zum
Standard bei der Durchsetzung der Abschiebung.

Von vielen Seiten wird ihre Ausweitung fokussiert. Insbesondere in der
Debatte um sogenannte „Gefährder“ wird sie als praktikables Mittel
gesehen, wenn das Strafrecht keine Möglichkeiten zur Inhaftierung hergibt.

Doch was genau ist eigentlich Abschiebehaft, was sind die rechtlichen
Grundlagen, wie hat sie sich historisch entwickelt und wie sieht der
Alltag der Gefangenen aus?

Diese Fragen werden wir gemeinsam erörtern und diskutieren, welche
Perspektiven des antirassistischen Widerstandes sich, insbesondere mit
Blick auf das 100-Jährige Bestehen der Abschiebehaft 2019, entwickeln
lassen.

Start Time: 19:00
Date: 2018-11-01

19h | Die Gefangenengewerkschaft (Vortrag mit der Soligruppe Jena), im Rahmen der OM10-Geburtstagsfeierlichkeiten

Im Mai 2014 wurde die Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisation von Gefangenen in der JVA Tegel gegründet. Seitdem haben sich Gefangene aus dem ganzen Land angeschlossen und zahlreiche Kämpfe um konkrete Verbesserungen ihrer Arbeits- und Haftbedingungen geführt. Unterstützt wird die GG/BO von den Soligruppen, die nicht nur den inhaftierten Gefangnene-Gewerkschafter*innen bei der Organisierung helfen, sondern auch versuchen, die Bewegung und die Gesellschaft draußen in die Gefangenenkämpfe miteinzubeziehen.
Ein Mitglied der Soligruppe Jena wird in die Kritik des Gefängnisses und der Gefängnisindustrie einführen und von konkreten Kämpfe von Gefangenen sowie Aktionen der Soligruppen berichten. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Briefe an Gefangene zu schreiben und für die GG/BO zu spenden.

Start Time: 19:00
Date: 2018-11-07

19h | Knast und praktische Solidarität (Vortrag mit Genoss*innen aus Köln*), im Rahmen der OM10-Geburtstagsfeierlichkeiten

Was bedeutet Knast? Dieser Frage wollen wir uns an diesem Abend aus zwei unterschiedlichen Perspektiven mit zwei Gästen nähern.

Zum einen haben wir ein ehemaliges Mitglied der bewaffneten Gruppen in den 70ger Jahren in Deutschland eingeladen. Mit ihm werden wir uns den Fragen nähern was Knast mit einem Menschen macht, der aus seinem Kampf heraus gefangen genommen wird und einer lebenslänglichen Haftstrafe entgegenblickt. Was verändert sich? Wie wird der eigene Kampf in dieser Situation bewertet? Welche Rolle spielt die praktische Solidarität? Wie überlebe ich im Knast und wie sieht der Alltag aus?

Zum anderen haben wir eine ehemalige Aktivistin der baskischen Gefangenenhilfe eingeladen. Diese Organisation kümmert sich in erster Linie um sogenannte soziale Gefangene. Gerade im Baskenland war und ist der politische Diskurs durch die sogenannten politischen Gefangenen dominiert. Mit ihr wollen wir uns den Fragen nähern wie Gefangene überleben können, die nicht das Privileg der politischen Solidarität genießen. Was bedeutet Rebellion im Knast wenn es keine Lobby gibt und es draußen kein Mensch mitkriegt? Welche Rolle spielen die Verhältnisse unter den Gefangenen? Welche Unterstützung erfahren die Gefangenen und ihre Angehörigen?

Unsere Veranstaltung soll dazu anregen, sich wieder mehr mit dem Thema Knast und Solidarität zu beschäftigen. Viele politisch Aktive werden zu kurzen Haftstrafen von ein bis drei Jahren verurteilt und meist wird das von der Bewegung oder der Gesellschaft nicht oder nur am Rande wahr genommen und es ist der Eindruck entstanden, dass es wenige oder keine Gefangenen politischer Bewegungen in Deutschland/ Europa gibt, aber dem ist nicht so!

Zum anderen scheint es so, dass alle sogenannten sozialen Gefangenen reuig ihre Haftstrafen aktzeptieren oder sogar befürworten. Aber auch dem ist nicht so!

Was stimmt, ist, dass wir den Knast und was darin passiert aus den Augen verloren haben. Die Kämpfe im Knast finden größtenteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Welche Rolle Solidarität und Öffentlichkeit für Gefangene spielt soll einer der zentralen Punkte unserer Veranstaltung sein!

Wir freuen uns auf einen spannenden, informativen Abend mit euch!

Start Time: 19:00
Date: 2018-10-31