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Der 6. Februar ist der Tag der CommemorAction: ein weltweiter Gedenk-
und Aktionstag des Kampfes gegen das Regime des Todes an den Grenzen
und für die Bewegungsfreiheit aller Menschen.
Wir fordern Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung für
Migrationsopfer und ihre Familien, sowie die Entmilitarisierung von
Grenzen und das Recht auf Bewegungsfreiheit – für alle!

Am 6. Februar 2014 starben bei Tarajal durch einen brutalen Einsatz der
spanischen Grenzpolizei mindestens 14 Menschen. Sie hatten schwimmend
versucht, die spanische Enklave Ceuta in Nordafrika und damit
europäisches Hoheitsgebiet zu erreichen. Die Polizei hatte die
Geflüchteten mit Gummigeschossen und Tränengas beschossen. Die
beteiligten Polizist*innen wurden freigesprochen.

Seither sind 10 Jahre vergangen. Die Zahlen der Getöteten, Vermissten
und Verschwundenen an den Grenzen (weltweit) steigen immer weiter,
Fluchthilfe und auch Seenotrettung werden immer stärker kriminalisiert
und das nun kurz vor der endgültigen Verabschiedung stehende GEAS
(Gemeinsames Europäisches Asylsystem) ist quasi gleichbedeutend mit der
faktischen Abschaffung des Menschenrechtes auf Asyl in Europa. Ohne
die ausdrückliche Zustimmung der deutschen Parteien SPD, GRÜNEN und FDP
wäre das vor dem Hintergrund der aktuellen Machtverhältnisse in der EU
unmöglich – was jedoch systematisch verschwiegen wird. Die EU-Politik
ist es seit langem, schwerste Verbrechen der Mitgliedsstaaten gegen
Geflüchtete zu ignorieren und diese Verbrechen dann anschließend zu
legalisieren.

Das Massaker von Tarajal ist ein Symbol dessen, was tagtäglich an den
Grenzen geschieht:
Opfer ohne Gerechtigkeit, Gräber ohne Namen, Grenzen ohne Rechte

Wir dürfen diese Opfer nicht vergessen! Wir werden nicht schweigen zu
dem, was geschieht!
Wir wollen mit Gedenktafeln, Kerzen und Redebeiträgen an die Getöteten
und Verschwundenen erinnern. Und die Verantwortlichen für diese Tode
benennen und anklagen!

Wir rufen auf, all jener zu gedenken, die an den Land- oder Seegrenzen
Europas, Afrikas, Amerikas, Asiens und Ozeaniens gestorben sind,
vermisst werden und/oder Opfer von Verschwindenlassen sind.
Wir machen uns stark für eine Welt ohne Grenzen und Nationalismus.

Migration für das Leben und nicht für den Tod!
Menschen, keine Nummern!
Bewegungsfreiheit für alle!

Bündnis für offene Grenzen, Göttingen

Bei den Linken (Theater, 5.11. ,18h)

Wir feiern unseren 8. Geburtstag mit einem Theaterstück über Empowerment und Missverständnisse – ein humorvoller Blick auf eine gemeinsame Bewegung.
In seinem neuen Theaterstück „Bei den Linken“ blickt Riadh Ben Ammar zurück auf 20 Jahre politischen Aktivismus in Deutschland. Das Stück beschäftigt sich mit Begegnungen von Migrant:innen und linker Szene. Die Bewohner:innen eines Flüchtlingslagers fragen sich: Wer sind die und warum unterstützen die uns? Und was macht dieser Austausch mit uns?
„Bei den Linken“ ist Teil des Projekts Theater für Bewegungsfreiheit, in dessen Rahmen Riadh bereits seit 2012 mit unterschiedlichen Stücken durch Europa tourt. Er lebt zwischen Tunesien und Deutschland, und ist Mitgründer des transnationalen Netzwerks Afrique-Europe-Interact. Er kritisiert die geschlossene EU-Außengrenze und kämpft für das Recht auf Bewegungsfreiheit.
Am 5. November 2015 hatten wir das damals leerstehende ehem. DGB-Haus aus einem großen Netzwerk heraus und mit viel Unterstützumg als OM10 besetzt. Wir freuen uns, dass wir mit euch in Göttingen aktiv sind und laden euch herzlich zu dem Theaterstück von Riadh Ben Ammar ein 🙂

Jin Jiyan Azadî – Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung

Mord, Krieg, Hunger, Ausbeutung und Umweltzerstörung herrschen derzeit in allen Ecken der Welt. Verursacht werden sie durch das globale kapitalistische System. Staaten wie die USA, Europa, Russland und China – gemeinsam mit ihren jeweiligen Verbündeten – teilen die Macht über die Welt überall unter sich auf.
Die Repression ist überall zu spüren: hier in Europa, aber besonders im globalen Süden: im Iran, in Kurdistan, in Afghanistan, in der Türkei, in Balochistan, im Irak, in Palästina, in Chile, in Mexiko, in Brasilien, in Kolumbien – überall. Alle Kämpfe für Freiheit und ein würdiges Leben, gegen das soziale Elend und den globalen neoliberalen Kapitalismus werden durch staatliche Angriffe, auch in Zusammenarbeit mit paramilitärischen Banden wie dem IS oder der faschistischen Rechten in Europa, niedergeschlagen.

Die neoliberale und koloniale Wirtschaftspolitik mit ihrem Diktat der Verwertung ist für die Zerstörung der Lebensgrundlagen von Abermillionen von Menschen verantwortlich. Eine Zerstörung, die täglich tötet und die Menschen zur Flucht zwingt.

– Wir erleben, wie der NATO-Partner Türkei permanent einen blutigen Vernichtungskrieg gegen Rojava und alle Kurd*innen führt und auch vor dem massiven Einsatz von verbotenen chemischen Waffen gegen die Freiheitskämpfer*innen nicht zurückschreckt. Continue reading Jin Jiyan Azadî – Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung

Gedenken am Tag für die Opfer von Chemie-Waffen

AUFRUF
Stärker als je zuvor geht das NATO Mitglied Türkei gegen Kurdistan und die Freiheitsbewegung vor. Dabei schreckt die Türkei nicht vor Kriegsverbrechen zurück. In den letzten Monaten häufen sich die Berichte über den Einsatz chemischer Waffen. Die internationale Gemeinschaft, Staaten und zuständige Institutionen schweigen und ignorieren die Beweise für den massiven Gebrauch von chemischen Waffen. Wir sehen die Verbrechen! Wir werden die menschenrechtswidrigen Angriffe der Türkei und die Mittäterschaft des deutschen Staates nicht verschweigen. Wir fordern aktive Untersuchung der Vorfälle durch die verantwortlichen Institutionen wie OPCW, Organisation für das Verbot chemischer Waffen.

Aus diesem aktuellen Anlass fordern wir alle solidarischen Menschen in Göttingen auf, am 30.11, UN- Gedenktag für die Opfer chemischer Kriegsführung, mit uns zusammen zu kommen. Wir wollen einausdrucksstarkes Zeichen gegen jegliche Form von Besatzung, Duldung und Mittäterschaft an Kriegsverbrechen und Feminiziden setzen. Je mehr wir sind, umso deutlicher können wir ein Zeichen der Solidarität mit den kämpfenden Menschen in Kurdistan für eine geschlechterbefreite, ökologische und demokratische Gesellschaft setzen.

Rede zum Gedenken an die Opfer von Chemiewaffen, 20221130

Quelle: linksunten

BERICHTE
Göttinger Gedenkkundgebung an die Opfer von türkischen Giftgas in Kurdistan, ANF, 01.12.22
Kundgebung am Mittwoch – Aus: “Defend Kurdistan” besetzt erneut Parteizentrale in Göttingen, GT, 01.12.22

Die Falle (Aufführung vom Theater für Bewegungsfreiheit)

Das Theaterstück ist eine Geschichte über die geschlossene EU-Außengrenze und ihre Missverständnisse. Man kann nicht an der Küste leben, ohne die andere Seite wenigstens einmal gesehen zu haben. In Tanger, Algier oder Tunis sitzen selbst die Katzen im Hafen und schauen auf die andere Seite. Alle wollen dahin. Die meisten träumen davon…
Die jungen Leute, die es schaffen in Europa zu landen, versuchen alles, um nicht wieder mit leeren Händen zurückzukehren. Illegalität, Kriminalität und die ständige Angst abgeschoben zu werden sind ihr Alltag.

Riadh Ben Ammar ist Anfang der 2000er Jahre von Tunesien nach Deutschland gekommen. Lange war er in einem Flüchtlingslager in Mecklenburg-Vorpommern untergebracht, heute lebt er zwischen Tunesien und Deutschland und ist einer der Gründer von Afrique-Europe-Interact.
Seit vielen Jahren führt Riadh Theaterstücke im auf. Sein erstes Stück “Hurria!” handelte vom arabischen Frühling in Tunesien und was dieser mit der Forderung nach Bewegungsfreiheit zu tun hat – inzwischen sind mehrere Theaterstücke dazugekommen.
Riadh präsentiert seine Theaterstücke nicht nur auf klassischen Theaterbühnen, sondern spielte auch breits in Parks, Schulklassen, Hinterhöfen, auf Kundgebungen und Konferenzen…
Die verganenen Monate hat er genutzt um in Tunesien gemeinsam mit anderen Aktivist*innen der Gruppe Sans VISA Unterstützungsstrukturen für Abgeschobene aufzubauen. Nun kehrt er zeitweise nach Deutschland zurück und präsentiert sein aktuelles Stück “Die Falle”.

Die Aufführung findet statt am Freitag, 18.11.22, Saal der OM10, Beginn 19 Uhr und dauert etwa 1,5h. Danach gibt es noch Raum für Austausch und Diskussionen. Der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Regionalen Bildungsstelle Nord des bundesweiten Bildungsprogramms Bildung trifft Entwicklung und des Programmes Junges Engagement statt.

Alarm Phone Sahara Infotour

Sonntag, 3. Juli 2022, 18 Uhr, Saal OM10 (Obere-Masch-Str. 10)
auf Einladung von Jugendzentrum Innenstadt e.V. und Our House e.V.

Die Grenzen, die die europäischen Staaten gegen Migrant*innen und Flüchtende hochziehen, verlaufen längst nicht mehr nur an den EU-Außengrenzen, sondern weit darüber hinaus, u.a. durch viele Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Dieses repressive Grenzregime schafft lebensgefährliche Bedingungen und lässt Menschen nicht nur im Mittelmeer und im Atlantik sterben, sondern auch auf den Reisewegen durch die Sahel-Staaten und Nordafrika. Es führt zu brutalen Massenabschiebungen zwischen afrikanischen Staaten und zur Internierung von Migrant*innen und Flüchtenden in Folterlagern in Libyen. Zudem sorgt es dafür, dass tausende von Menschen, denen ein Weiterkommen versperrt ist, mit leeren Händen und unter prekären Bedingungen in Ländern wie dem Niger, einem der ärmsten Länder der Welt, festsitzen.
Die historisch seit langem bestehende zirkuläre Migration insbesondere in sowie zwischen West- und Nordafrika wird dadurch immer mehr eingeschränkt. Folglich zerstört diese von der EU durchgesetzte Politik in kolonialer Tradition an vielen Orten wirtschaftliche Existenzgrundlagen und damit das Leben der Menschen aus diversen Regionen.

Das Alarme Phone Sahara (APS) setzt diesem brutalen EU-Grenzregime in Agadez und an anderen Orten im Norden Nigers solidarische Intervention entgegen. Moctar Dan Yayé und Azizou Chehou des APS Niger werden auf ihrer Info-Tour von Hintergründen und aktuellen Entwicklungen in Niger zur repressiven Migrationspolitik und von ihrer alltäglichen Arbeit berichten.

WEB HTTPS://ALARMEPHONESAHARA.INFO
FB @ALARMEPHONESAHARA
TWITTER @ALARMEPHONES

OM10 in Göttingen: From Squatting to a Beacon of New Urbanism

OM10 in Göttingen: From Squatting to a Beacon of New Urbanism (pdf)
von Einhard Schmidt-Kallert

aus: TRIALOG – Zeitschrift für das Planen und Bauen im globalen Kontext – A Journal for Planning and Building in a Global Context, Heft 140/14

Titelbild der Zeitschrift Trialog 140/141

Aus dem Editorial
(…) Obwohl die herausragende Rolle von Städten und Ballungsräumen für Schutzsuchende seit einiger Zeit hervorgehoben wird, bleiben viele Fragen offen. Diesen widmet sich die vorliegende Trialog-Ausgabe. So wird beispielsweise untersucht, inwieweit Politiken auf globaler, nationaler und lokaler Ebene die urbane Dimension von Flucht und Vertreibung angemessen berücksichtigen und wie sie sich aufeinander auswirken. Außerdem stehen Strategien und Herausforderungen lokaler urbaner Akteure im Fokus des Themenheftes. Dabei wird auch untersucht, wie Klima- und Umweltveränderungen, zwischen- und innerstaatliche Konflikte oder auch die Digitalisierung Fluchtentscheidungen und die Erfahrungen geflüchteter Menschen in urbanen Räumen beeinflussen.wird, bleiben viele Fragen offen. (…)
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt auf Städten – einschließlich Flüchtlingscamps – im globalen Süden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir die Relevanz des Themas im globalen Norden nicht in den Blick nehmen.

(…) Dem folgt ein Beitrag von Einhard Schmidt-Kallert, der die unglaubliche Geschichte der Hausbesetzer*innen des Hauses in der Oberen Maschstraße 10 in der Göttinger Innenstadt erzählt. Was als Nothilfeprojekt zur Unterstützung von Geflüchteten begann, entwickelte sich nach und nach zu einem Wohnprojekt, das einige Besonderheiten aufweist: es ist autonom, generationenübergreifend und multikulturell. (…)

TRIALOG-Heft(e) bestellen: https://www.trialog-journal.de/en/journal/order-trialog/

ROUVIKONAS

Wir laden Euch am 25.9. um 18 h herzlich in die OM10 ein – Ausschnitte
aus Film & Vortrag mit & von ROUVIKONAS

bitte 3G beachten (*Impfpass, Zertifikat über Genesung oder
Testnachweis, es gibt auch Tests vor Ort – dann kommt bitte früher!)

Die [Gruppe]
Rouvikonas ist ein anarchistisches Kollektiv aus Athen, die mit breit
gefächerten Aktionen soziale Kämpfe unterstützen wollen. Fokus ist dabei
zum Einen solidarische Arbeit (z.B. Nachbar*innenschaftsarbeit,
Essensverteilung) und zum Anderen direkte Aktion (z.B. Einbruch in
Energieversorger wegen abgeschaltetem Strom in Arbeiter*innenviertel,
Zerstören der Kartei zu Kreditwürdigkeit in griechischer Zentralbank).
Ein (Gründungs-)Mitglied von Rouvikonas (Spyros) wird den Vortrag und
das Gespräch machen. Die Person spricht sehr gutes Englisch, aber kein
Deutsch. Es wird deswegen eine (Flüster-)Übersetzung für das Gespräch
danach geben.

Der [Film]

LOVE AND REVOLUTION von Yannis Youlountas kann bei Interesse gerne
vollstaendig auf YouTube angesehen werden. Wir wollen ihn aus
unterschiedlichen Gruenden nicht vollstaendig zeigen, sondern vor allem
einzelne Ausschnitte zeigen. Der Film zeigt verschiedene soziale Kämpfe
und Gruppen in Griechenland. Darunter Rouvikonas, eine Besetzung auf
Kreta um einen Flughafen zu verhindern, antinationale und
antirassistische Kämpfe rund um die EU-Außengrenze, Geflüchtetensquats
in Athen, linke Medien und Häuserkämpfe in Thessaloniki. Der Film ist
von 2018 und vieles hat sich seitdem leider verändert. Vor allem der
Regierungswechsel 2019 hin zu einer konservativen Regierung hat die
Bewegung geschwächt. Nur als Hintergrundinfo, aber dazu kann Spyros ja
mehr erzählen.
*Triggerwarnung:* Polizeigewalt wird explizit dargestellt, rassistische,
faschistische und
traumatisierende Fluchterfahrungen werden in Gesprächen thematisiert.

Für Bildmaterial & Infos zum Film
http://lamouretlarevolution.net/spip.php?article22
http://lamouretlarevolution.net/spip.php?article21
http://lamouretlarevolution.net/spip.php?article5
http://lamouretlarevolution.net/spip.php?article3

Außerdem hier noch die Homepage von Rouvikonas
https://rouvikonas.gr/

Erdoğans »Neue Türkei« und der Krieg gegen die KurdInnen – Bericht der Friedensdelegation nach Südkurdistan

Donnerstag, 15. Juli 2021, 19 Uhr, Nikolaikirchof – bringt euch Sitzgelegenheiten mit
(bei schlechtem Wetter in der OM10, Obere-Masch-Str. 10 – achtet auf Ankündigungen)

Angesichts einer angeschlagenen Wirtschaft und einbrechender Zustimmungswerte setzt der türkische Präsident Erdogan einmal mehr auf Krieg. Seit knapp sechs Jahren wütet in Nordkurdistan ein regelrechter türkischer Staatsterrorismus gegen die kurdische Gesellschaft und ihre politischen Institutionen, vor allem gegen die Demokratische Partei der Völker (HDP). Erdogan hat sich die Unterwerfung nicht nur der kurdischen, sondern aller demokratischen oppositionellen Kräfte innerhalb der Türkei auf die Fahnen geschrieben. Die türkische Expansions- und Besatzungspolitik hat jedoch längst die türkischen Grenzen überschritten und wütet auch in Südkurdistan (Nordirak) und Rojava (Nordsyrien).

Nach mehreren völkerrechtswidrigen Besatzungsoperationen in Rojava, sei es die Annektierung des nordsyrischen Kantons Efrîn 2018 oder die Besetzung von Girê Spî (Tall Abyad) und Serê Kanîyê (Ras al-Ain) im Oktober 2019, hat die Türkei seit Anfang des Jahres nun auch ihre aggressive Kriegsstrategie auf Südkurdistan intensiviert. Auch dieser aktuelle Völkerrechtsbruch der Türkei in Südkurdistan erregt praktisch keine Aufmerksamkeit.

Daher reiste Anfang Juni die internationale „Delegation für Frieden und Freiheit in Kurdistan“ nach Südkurdistan. Ihr Ziel war es die Auswirkungen dieses Krieges zu dokumentieren und international zu thematisieren, den betroffenen Menschen, deren Dörfer zerstört worden sind, durch Beistand Solidarität zu leisten sowie in Gesprächen mit politischen Kräften zivilgesellschaftliche Friedensinitiative zu stärken, um Wege zum Frieden zu ermöglichen.

Auf der Diskussionsveranstaltung wollen wir über die türkische Besatzung in Kurdistan und die geopolitischen Hintergründe sprechen. Wie ist die aktuelle Situation vor Ort? Warum sind Errungenschaften der KurdInnen immer wieder Angriffen ausgesetzt? Was für eine Strategie verfolgt der türkische Staat in Kurdistan? Neben dieser politischen Einordnung wird ein Teilnehmer der Delegation über seine Erfahrungen vor Ort und die Rolle Deutschlands in diesem Konflikt berichten.

Mit einem Vertreter von Civaka Azad und einem Teilnehmer der Delegation für Frieden und Freiheit in Kurdistan.

Veranstaltet von Rojava Solibündnis Göttingen, Lokale Witzenhausen, OM10

Gesundheit ist Menschenrecht – als Frau stark sein mit Körper und Seele

Veranstaltungsreihe von FiA und Medinetz Göttingen

Das Recht auf Gesundheit wurde 1948 in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert. Gesundheit ist dabei laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht nur das Fehlen von Krankheit, sondern „ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens“ (WHO, 2014). Gesundheit ist einer von vielen Faktoren, wo sich gesellschaftliche Ungleichheiten widerspiegeln.
Unserer Ansicht nach stehen vor allem Frauen mit Flucht- und/oder Migrationserfahrung vor großen Herausforderungen: Zum Einen sind Asylbewerber:innen, EU-Bürger:innen ohne Krankenversicherung im „Herkunftsland“ oder Menschen ohne Aufenthaltstitel von der gesundheitlichen Regelversorgung ausgeschlossen und werden nur in medizinischen Notfällen kostenlos behandelt. Zum Anderen ist der Zugangs zu Informationen aufgrund von Sprachbarrieren oder wenig Erfahrung mit dem deutschen Gesundheitssystem erschwert. Für Frauen kommt erschwerend hinzu, dass sie einen Großteil der Sorgearbeit übernehmen und dabei die eigenen Bedürfnisse, die eigenen Fragen und Unsicherheiten sowie die eigene Versorgung oft zu kurz kommen. Diese Umstände erschweren es Frauen erheblich, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern sowie sich unabhängig um sich und ihre Gesundheit kümmern zu können. Häufig sind sie von Männern abhängig für die Übersetzung bei beispielsweise ärztlichen Terminen. Ein geschützter Raum zwischen Fachperson und Patientin, um offen Fragen zu stellen und die eigenen Bedürfnisse zu besprechen, kann so häufig gar nicht erst entstehen.
In unserer täglichen Arbeit beobachten wir, dass unter Frauen mit Flucht- und/oder Migrationserfahrung sehr große Unsicherheit und viele Fragen zum Thema Gesundheit vorliegen.

Aufgrund dieser Erfahrungen veranstalten die Frauengruppe FiA zusammen mit der Gruppe Medinetz in der 2. Jahreshälfte 2021 ein Gesundheitsprojekt, dass vorerst aus 6 Veranstaltungen besteht. Die einzelnen Veranstaltungen werden jeweils verschiedene Gesundheitsthemen behandeln. Die Themenauswahl richtet sich nach den Rückmeldungen, den selbst formulierten Fragen und Bedarfen der Teilnehmerinnen. Zu den jeweiligen Themen wird immer eine Fachperson mit Input und Gesprächsleitung anwesend sein. In einem geschützten Raum wird so auf der Grundlage fachlicher Informationen der Austausch unter Frauen gefördert, Fragen und Unsicherheiten beantwortet und Kenntnisse erworben. So wird ein Prozess der Selbstermächtigung unterstützt.

Stattgefundenen Veranstaltungen:

Wie geht es mir in Corona-Zeiten? (20.5.2021)
In Bewegung bleiben (24.06.2021)
Was will mein Körper mir sagen? (15.07.2021)
Den weiblichen Körper kennen und verstehen lernen (11.11.2021)