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Solidaritätserklärung angesichts der rassistischen Übergriffe am Schützenanger

Wir vom Hausprojekt OM10 solidarisieren uns mit den Geflüchteten aus dem Schützenanger. Dort wurde in der Nacht auf Mittwoch unter Sieg Heil rufen von mehreren Personen ein Fenster mit einem Stein eingeworfen. Es zeigt sich erneut, dass rassistische Angriffe nicht auf einzelne Regionen beschränkt sind, sondern überrall stattfinden – auch hier in Göttingen. Doch nicht nur rassistische Angriffe verschlechtern die Lebensbedingungen von Geflüchteten konkret. Auch die Stadtverwaltung tut ihr übriges: Geflüchtete werden in die Siekhöhe zwangsweise umgezogen, einer einzigen großen Halle mit eingezogenen Wänden, welche keine Decken haben, und abseits im Industriegebiet steht.

Noch dazu rühmt sich die Stadt gerade zu Jahresende damit, dieses Jahr 17 Abschiebungen durchgeführt zu haben- Menschen werden unter Zwang in Länder abgeschoben, in denen sie nicht leben wollen.Lebensrealitäten und -entwürfe werden zerstört und Menschen der Gefahr ausgesetzt, in Länder zurück zu kehren ,die sie nicht ohne Grund verlassen haben. Denn niemand lässt freiwillig Familie und Freund*innen zurück. Wichtiger denn je sind deshalb gelebte Alternativen und Organisierungsmöglichkeiten, um mit aller deutlichkeit zu zeigen: Wir stellen uns dagegen und stehen ein für ein gutes Leben für alle ! Wir lassen den menschenverachtenden Rassisten keinen Platz und nehmen Abschiebungen nicht einfach so hin!

Neujahrsempfang 2017 der Stadt: Abschiebefreie Zone Göttingen

Oberbürgermeister Köhler hatte am 05.01.17 zum Neujahrsempfang der Stadt Göttingen in die Stadthalle geladen. Wir waren auch dort und haben mit einem Transparent und Flugbättern während der Ansprache von OB Köhler die Praxis der unmenschlichen Abschiebungen in Göttingen und überall skandalisiert.

In unserem Flugblatt benennen wir Verantwortliche in Politik und Verwaltung. Wir rufen alle Göttinger*innen auf, aktiv zu werden und ganz praktisch und mit allen Mitteln eine Abschiebefreie Zone Göttingen durchzusetzen:

“…Herr Köhler, handeln sie endlich und hören sie auf, sich darauf auszuruhen, „dass
ihnen die Hände gebunden sind.“ Übernehmen Sie die Verantwortung dafür, was hier
in Göttingen passiert. Sie sind handlungsfähig.
Liebe Göttinger*innen, machen wir Göttingen gemeinsam zur abschiebefreien Zone!
Im Moment sind noch knapp 20 Menschen in Göttingen akut von Abschiebungen
bedroht. Sprechen Sie mit ihren Nachbar*innen, und organisieren sie sich im Fal-
le einer drohenden Abschiebung- von der Vermittlung von Anwält*innen über das
Übersetzen von Behördenbriefen bis hin zur Blockade einer Abschiebung gibt es
viele verschiedene Mittel und Arten und Weisen, auf die von Abschiebung bedrohte
Menschen unterstützt werden können. Machen wir diese Skandale öffentlich, ma-
chen wir gemeinsam Druck auf die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung und
sorgen wir gemeinsam dafür, dass das Recht zu gehen und das Recht zu bleiben für
alle gilt.
Auf ein widerständiges 2017!
No One Is Illegal!”

Herzlich Willkommen!

Am 1.3.2017 haben wir die OM10 gekauft. Seit dem 5.11.2015 hatten wir das seit 2009 leerstehende ehem. DGB-Haus in der Obere-Masch-Straße 10 in Göttingen besetzt. Wir schaffen hier in der OM10 konkret Wohnraum für Geflüchtete und andere Wohnungssuchende und setzen durch den Kauf selbstverwaltetes Wohnen und die zahlreichen laufenden Projekte fort. Wir wollen die OM10 in das Mietshäuser Syndikat bringen und damit dauerhaft dem Immobilienmarkt entziehen.

Für das Projekt OM10 brauchen wir weiterhin Geld – in Form von Spenden und Direktkrediten, die es uns ermöglichen, die kommenden finanziellen Hürden, nämlich die Sanierung des Wohnraums, zu stemmen.

Siebdrvcken in der OM10!

Mittwoch, 21.12.16, 19:30 Uhr, Saal

Wir haben Siebe, Farben und gefühlt tausend Motive. Bringt eure
Klamotten mit und los gehts – da vorher noch pleniert wird kann es sein, dass
es auch ne halbe Stunde später los geht.

Wir freuen uns auf Euch!

Oury Jalloh – Das war Mord! Infos zur Kampagne 7. Januar 2017

Montag, 19.12.16, 20:00 Uhr, Saal

KAMPAGNE 7. Januar 2017
gegen das Verbrennen – Vertuschen – Verschweigen -Verfolgen
Oury Jalloh – Das war Mord!

Der 7. Januar 2017 und damit das Gedenken zum 12. Todestag von OURY JALLOH, der von Polizisten erst seiner Freiheit, dann seiner Handlungsfähigkeit und schließlich auf bestialische Weise seines Lebens beraubt wurde, wird im nächsten Jahr an einem Sonnabend stattfinden!
Die Polizei von Dessau-Roßlau hat Oury Jalloh am 7. Januar 2005 erst rechtswidrig fest- und dann weiterführend rechtswidrig in Gewahrsam genommen, ihn dann an allen vier Extremitäten auf eine feuerfeste Matratze in der gefliesten Gewahrsamszelle Nr. 5 fixiert und ihn bis zur
Unkenntlichkeit verbrannt…
Die Täter werden bis heute durch Unterschlagung und Manipulation von Beweismitteln und logikverachtende Ignoranz gegenüber offenkundigen Beweisen geschützt, die Familie und das Opfer verhöhnt, Verantwortung und Gerechtigkeit werden verweigert! Stattdessen sollen diejenigen, die für die Aufklärung des Mordes an Oury Jalloh kämpfen, durch massive staatliche Repression zum Schweigen gebracht werden!
Wir laden alle, denen an der Verhinderung weiterer rassistischer Morde durch Staatsbeamte mit und ohne Uniform, mit und ohne Robe aber auf jeden Fall mit menschenleben-verachtender Scheinheiligkeit ein, unser Gedenken am 7. Januar direkt in Dessau-Roßlau zu unterstützen und
eine kraftvolle Demonstration gegen staatlichen Rassismus in allen Behörden und Ministerien dieses Landes zu setzen – nicht nur in Sachsen-Anhalt – nicht nur in Deutschland – nicht nur innerhalb Europas.

Infoveranstaltung mit der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh
Infos zur Kampagne, zum aktuellen Stand der Aufklärungsarbeit und zur massiven Repression gegen Aktivist*innen der Initiative.

12.12., 19 Uhr: Infoveranstaltung zum Hauskauf und Mietshäusersyndikat

Für den 12. Dezember 2016 laden die Besetzer*innen der Obere-Masch-Straße 10/10a (OM10) zu einer Informationsveranstaltung um 19 Uhr in die OM10 ein. In diesem Rahmen informieren sie über die Möglichkeit, die OM10 durch Direktkredite zu unterstützen, durch welche der Hauskauf und die notwendige Sanierung des Gebäudes finanziert werden sollen. Vertreter*innen aus selbstverwalteten Wohnhäusern in Hannover werden zudem über das Konzept des Mietshäusersyndikats berichten. Mit dem dem Eintritt in das Mietshäusersyndikat wird die OM10 dauerhaft dem Spekulationsmarkt entzogen und somit günstiger selbstverwalteter Wohnraum für Geflüchtete und andere Wohnungssuchende dauerhaft gesichert.

Die Aufnahme von Direktkrediten ist notwendig, um auch langfristig die Unabhängigkeit des Projekts zu sichern. Bei Direktkrediten handelt es sich um Geldbeträge, die einem Projekt – ohne den Umweg über eine Bank – direkt geliehen werden. Konkret: Privatpersonen können ihr Geld – anstatt es auf der Bank liegen zu lassen – für den Ausbau der OM10 verwenden. Zwischen dem Kreditgeber*innen und dem Hausprojekt wird dann ein Kreditvertrag abgeschlossen. Dadurch ist das Projekt nur mit niedrigeren Zinssätzen belastet und die Unterstützer*innen erhalten die Möglichkeit einer transparenten, sozialen und ökologischen Geldanlage.

Über die Kredite, damit verbundene Risiken und die geplante Weiterentwicklung des Projekts informiert die OM10 auch in einem Flyer. Interessent*innen können sich bei dem Projekt OM10 persönlich, per Mail, Post oder auch telefonisch melden. Sie werden dann zu einem Beratungsgespräch eingeladen.

Kontakt für Direktkredite
Handy:
0157 594 060 89 (Donnerstags bis Sonntags)
Email:
ourhouse-om10(at)riseup.net
Post: Our House OM10, Obere-Masch-Straße 10, 37073 Göttingen
Weitere Infos: https://omzehn.noblogs.org/files/2016/11/direktkredite_homepage.pdf

Weitere Untersützungsmöglichkeiten

Neben der Gabe von Direktkrediten gibt es noch weitere Möglichkeiten, das Projekt finanziell zu unterstützen. So sind eine Berücksichtigung der OM10 im eigenen Testament oder steuerlich absetzbare Geldspenden gern gesehen. Letztere können auf das folgende Konto überwiesen werden:

Our House e.V.
Sparkasse Goettingen
IBAN: DE98 26 0500 0100 5605 9660
BIC: NOLADE21GOE
Stichwort “
OM10

Mit dem Kauf und dem Eintritt in das Mietshäusersyndikat wird in der OM10 dauerhaft günstiger selbstverwalteter Wohnraum für Geflüchtete und andere Wohnungssuchende geschaffen. Als politisches und kulturelles Zentrum bietet das Haus zudem zahlreichen Projekten, die Geflüchtete unterstützen, auch langfristig einen Raum (wie bisher zum Beispiel die Fluchthilfe, Deutschkurse und Rechtsberatung).

On Tour: Das beste Hotel Europas (am 6.12. 18 Uhr in der OM10)

Nach sechs Monaten City Plaza in Athen berichten UnterstützerInnen und ehemalige BewohnerInnen auf einer Veranstaltungsreihe in Norddeutschland von ihren Erfahrungen. Das City Plaza liegt mitten in der Innenstadt von Athen, im April 2016 wurde das leerstehende Hotel von einer AktivistInnengruppe besetzt. Seitdem wird der alltägliche Betrieb von solidarischern UnterstützerInnen gemeinsam mit den dort wohnenden Ge­flüchteten organisiert. Die 400 neuen Gäste, darunter 180 Kinder, kommen aus aller Welt: aus Syrien, Rojava, Irak, Pakistan, Iran und Afghanistan. Im City Plaza finden sie einen Platz, der ihnen Privatsphäre, ein Wohnen in Sicher­heit und Würde ermöglicht. Wir leben zusammen, wir kämpfen zusammen, Solidarität wird gewinnen lautet ihr Motto. Das Hotel demonstriert jeden Tag aufs Neue, dass es selbst in Zeiten von Krise und Armut möglich ist, Menschen willkommen zu heißen und würdige Lebensbedingungen für Alle zu schaffen. City Plaza ist ein politisches Beispiel: es ist ein Ort der Gleichheit und Solidarität, das gelebte Gegenteil zur Festung Europa und ihren schändli­chen Grenzen. Das City Plaza Hotel ist ein Symbol der Hoffnung. Continue reading On Tour: Das beste Hotel Europas (am 6.12. 18 Uhr in der OM10)

Wollershausen: Geflüchtete protestieren gegen Lagerunterbringung

Am heutigen Freitag, 4.11., protestierten 25 Geflüchtete gegen die Unterbringungsbedingungen und Isolation in der Massenunterkunft in Wollershausen. Angesichts der selbstinitiierten Feierlichkeiten im Namen der Willkommenskultur der Betreibergesellschaft GAB Südniedersachsen mbH zeigten Geflüchtete Transparente und brachten ihre Unzufriedenheit mit der Unterbringung und schikanösen alltäglichen Behandlung vonseiten der Zuständigen zum Ausdruck. Continue reading Wollershausen: Geflüchtete protestieren gegen Lagerunterbringung

Sektempfang in der OM10

Date: 2016-11-05 Start Time: 12:00
Location: Veranstaltungssaal OM10
Description: Vor einem Jahr, am 5. November 2015, wurde das ehemalige DGB-Haus Obere-Masch-Straße 10/10a besetzt, belebt, bewohnt. Unsere wichtigsten Ziele waren: praktische Solidarität mit Geflüchteten, Leerstand nutzbar machen. Heute sind wir ein großes Netzwerk – Bewohner*innen, Nutzer*innen, Unterstützer*innen – und wir sind immer noch drin! Seit ein paar Tagen steht fest: Wir werden das Haus von VTG/DGB auch formal übernehmen. Die OM10 wird für immer uns allen gehören!

Jetzt wollen wir mit Euch den ersten Geburtstag der OM10 feiern.
Wir laden Euch deswegen herzlich zu unserem Sektfrühstück am 5.11.2016 ab 12 Uhr in der OM10 ein! Es gibt alkoholfreien Sekt, vegane Häppchen und Jazz-Musik! Dazu wollen wir euch über die aktuellen Planungen und die Zukunft des Projekts informieren.

Filmnacht in der OM10

Date: 2016-11-04 Start Time: 20:00
Description: Es werden vier Filme werden gezeigt:

20.00 – 22.00 Uhr
Bekas – Die Abenteuer von zwei Superhelden
الفيلم الكوردی بيكس مترجم للعربي
kurdisch mit dt. Untertiteln

Irak, 1990: Die beiden Brüder Dana (10) und Zana (7) leben in einem kleinen Dorf im kurdischen Teil des Landes – und sie lieben „Superman“. Als die beiden Waisenkinder den Held im roten Umhang zum ersten Mal auf der Leinwand sehen, steht für sie fest: Wir müssen nach Amerika!

Der Plan: Auf einem Esel wird die Reise in Windeseile gelingen, denn das Land der Träume liegt gleich „hinter dem nächsten Hügel“. In zwei Tagen wollen Dana und Zana auf dem Rücken von Superman wieder in ihr kurdisches Heimatdorf zurückfliegen. Doch die Realität sieht anders aus: Wer das Land von Saddam Hussein heimlich verlassen will, wird auf der Stelle umgebracht …

Ein emotionales Roadmovie und die packende Geschichte zweier Brüder, die mit aller Kraft und Fantasie ihren Träumen folgen. Der Debütfilm des irakisch-stämmigen Regisseurs Karzan Kader wurde u. a. auf dem Dubai International Film Festival 2012 mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

22.00 – 24.00 Uhr
Bab Aziz – Der Tanz des Windes
Bab ‘Aziz – The Prince That Contemplated His Soul
Persisch/arabisch mit dt. Untertiteln
Ishtar, ein lebensfrohes Mädchen, und Grossvater Bab’Aziz, ein blinder Derwisch, sind unterwegs zum grossen Derwisch-Treffen, das alle 30 Jahre stattfindet, dessen Ort sich aber nur jenen offenbart, die mit dem Herzen der unermesslichen Stille der Wüste zu lauschen vermögen. Auf dem Weg durch die endlose Weite begegnen sie anderen: Osman, der sich nach den schönen Mädchen verzehrt, die er am Grunde eines Brunnens gefunden hat; Zaïd, der mit seinem Gesang eine hinreissende Frau verführt und wieder verloren hat; dem Prinzen, der sein Reich aufgibt, um Derwisch zu werden…

00.00 – 2.00 Uhr
Das Mädchen Wadjda
Arabisch mit dt. Untertiteln
Jeden Tag, wenn Wadjda in ihrer Heimatstadt Riad zur Schule geht, führt sie ihr Weg an einem Spielzeuggeschäft vorbei, das ein grünes Fahrrad anbietet. Dabei schlägt ihr Herz jedes Mal höher, denn dieses grüne Fahrrad zu besitzen würde auch bedeuten, sich endlich gegen den Nachbarsjungen Abdullah durchzusetzen und ihm, schnell wie der Wind, davon flitzen zu können. Obwohl es Mädchen untersagt ist Fahrrad zu fahren, heckt Wadjda einen Plan aus, wie sie mit verbotenen Geschäften auf dem Schulhof Geld für das Fahrrad verdienen kann. Doch Wadjdas Machenschaften fliegen auf, es droht ein Schulverweis und die Hoffnungen auf das Geld sind dahin. Dem Mädchen bleibt nur eine Chance: Sie muss den mit einem hohen Preisgeld dotierten Koran-Rezitationswettbewerb der Schule gewinnen. Mit viel Eifer und Erfindungsgeist macht sie sich an die Aufgabe, vermeintlich fromm zu werden. Und so hat sie auch keine Augen für die Probleme der Mutter, die zu verhindern versucht, dass ihr Mann sich eine zweite Frau nimmt. Doch ebenso wie ihre mutige Tochter erkennt auch Wadjdas Mutter, dass sie letztlich auf sich alleine gestellt ist und einen steinigen Weg einschlagen muss, um für sich und ihre Tochter eine selbstbestimmte Zukunft zu erkämpfen.

2.00 – 4.00 Uhr
Der älteste Schüler der Welt
Englisch mit dt. Untertiteln
Die kenianische Regierung hat sich bereit erklärt, hunderten Kindern in einem kleinen Bergdorf eine Schulausbildung zu ermöglichen. Der alte Mau-Mau-Veteran Kimani N’gan’ga Maruge (Oliver Litondo) sieht hier seine letzte Chance, lesen und schreiben zu lernen. Also drückt er fortan mit sechsjährigen Kindern die Schulbank. Zusammen mit seiner jungen Lehrerin Jane Obinchu (Naomi Harris) muss der 84-jährige lernen, sich gegen die rebellierenden Schüler durchzusetzen. Aber nicht nur seine Mitschüler machen dem alten Mann Probleme. Er ist nicht wirklich willkommen an der Schule: Die Eltern der jungen Kinder sorgen sich, und im Dorf wird schon abfällig über ihn gesprochen. Als die Medien auf die Geschichte aufmerksam werden und über den “ältesten Schüler der Welt” berichten, schaltet sich sogar die Politik in die Angelegenheit ein.