
Das Göttinger Bürger:innen-Asyl hat ab Juni die omzewand gestaltet. Zum Internationalen Flüchtlingstag am 20.06.25 veröffentlicht es eine Stellungnahme:

“Am heutigen Internationalen Flüchtlingstag ruft die „Göttinger Initiative Büger*asyl“ zu solidarischer Unterstützung auf. Stellen wir uns quer gegen die rassistische Hetze im politischen Diskurs und eine rassistische Behördenwillkür in Göttingen und darüber hinaus.
Mit einem Transparent “Gemeinsam solidarisch handeln” an der großen Wand der OM10 meldet sich die Göttinger Initiative Bürger*asyl zu Wort. “Wir erleben auch hier in Niedersachsen und Göttingen in den letzten Monaten einen zunehmenden Abschiebeterror, der Angst und Schrecken unter Schutzsuchenden auslöst.” so Stefan Klingbeil, aktiv in der Göttinger Bürger*Asyl- Gruppe.
Die Gruppe ist seit 2017 ein Göttinger Knoten im bundesweiten Netzwerk Aktion Bürger*innen Asyl und unterstützt konkret von Abschiebung bedrohte Personen. Bekräftigt durch die damals aufkommende Bewegung „We’ll come united“ und beseelt durch die Vorbilder der „Solidarity Cities“ in den USA und der „Sanctuary Citys“ in GB organisieren Aktive seitdem Schutzräume und Unterstützungsstrukturen. Zusätzlich zu aktiven Kirchengemeinden, die Kirchenasyle anbieten, wird vom Bürger*innen-Asyl Schutzraum in privaten Wohnungen organisiert. “Wir versuchen, von Illegalisierung bedrohten Geflüchteten, Schutz zu bieten und eine Bleibeperspektive zu entwickeln.” fasst Hilde Brückner, eine Sprecherin der Göttinger Bürger*asyl-Gruppe zusammen.
Während Regierungspolitiker*innen durch die Länder dieser Welt tingeln, um Fachkräfte anzuwerben, tun sie hierzulande alles dafür, dass sich die Menschen, die bereits hier leben, immer bedrohter fühlen. Klingbeil stellt fest: “Wir müssen beobachten, dass auch in Niedersachsen die immer restriktivere Asylpolitik und Abschiebepraxis zuschlägt. Schutzsuchende Menschen werden teilweise wöchentlich von Lager zu Lager verschoben, sie werden einem gefängnismäßigen Kontrollsystem unterworfen und grundgesetzlich geschützte Rechte werden ihnen systematisch genommen”. Er ergänzt: “Außerdem finden zunehmend von Seiten der Behörden Rechtsverstöße gegen geltendes Recht statt. In dem allgemeinen, rassistischen Diskurs scheinen Behörden sich in einem rechtsfreien Raum zu wähnen, der ihnen freie Hand gibt, eine repressive Willkür an den Tag zu legen, die oft durch kein Gesetz gerechtfertigt wird.”
Brückner beschreibt: “Uns erreichen zunehmend Hilferufe von Menschen, denen seitens der Behörden das (Über-) Leben hier zur Hölle gemacht wird. Da werden Dublinfristen ohne rechtliche Grundlage willkürlich verlängert, Anwält*innen bekommen einfach keine Antworten, sodass sie geltendes Recht nicht erwirken können. Leistungen werden gestrichen, Menschen, die bei einem Abschiebeversuch nicht zu Hause angetroffen wurden, werden abgemeldet, Mieten nicht mehr bezahlt, immer häufiger Leistungen komplett gestrichen.” und sie ergänzt: “Die Anwält*innen kommen gegen diese Flut von behördlichen Rechtsverstößen nicht an und können immer nur einzelne Feuer löschen. In der Zwischenzeit sind die Menschen komplett mittellos, zunehmend obdachlos, ihrer ganzen Existenz beraubt und einer rassistischen Repression auf der Strasse ausgesetzt.” Brückner resümiert: “Wir werden diesen Umtrieben weiter unsere Kraft und Solidarität entgegen setzen. Und wir rufen auf, dem Narrativ von ‘illegaler Migration’ entgegenzutreten. Dies soll nur der Entrechtung von Geflüchteten und der Abschaffung des Grundrechtes auf Asyl dienen und ein Klima der gesellschaftlichen Akzeptanz bereiten.” sie endet mit: “Wir rufen solidarische Menschen auf, unsere Initiative weiter zu unterstützen und aktiv nach Wegen zu suchen, die rassistischen Umtriebe nicht zum Normalzustand werden zu lassen!”