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Bei den Linken (Theater, 5.11. ,18h)

Wir feiern unseren 8. Geburtstag mit einem Theaterstück über Empowerment und Missverständnisse – ein humorvoller Blick auf eine gemeinsame Bewegung.
In seinem neuen Theaterstück „Bei den Linken“ blickt Riadh Ben Ammar zurück auf 20 Jahre politischen Aktivismus in Deutschland. Das Stück beschäftigt sich mit Begegnungen von Migrant:innen und linker Szene. Die Bewohner:innen eines Flüchtlingslagers fragen sich: Wer sind die und warum unterstützen die uns? Und was macht dieser Austausch mit uns?
„Bei den Linken“ ist Teil des Projekts Theater für Bewegungsfreiheit, in dessen Rahmen Riadh bereits seit 2012 mit unterschiedlichen Stücken durch Europa tourt. Er lebt zwischen Tunesien und Deutschland, und ist Mitgründer des transnationalen Netzwerks Afrique-Europe-Interact. Er kritisiert die geschlossene EU-Außengrenze und kämpft für das Recht auf Bewegungsfreiheit.
Am 5. November 2015 hatten wir das damals leerstehende ehem. DGB-Haus aus einem großen Netzwerk heraus und mit viel Unterstützumg als OM10 besetzt. Wir freuen uns, dass wir mit euch in Göttingen aktiv sind und laden euch herzlich zu dem Theaterstück von Riadh Ben Ammar ein 🙂

Nullfünf-Fanraum gegen Rechts

September 2023: Der Nullfünf-FanRaum im Erdgeschoss der Obere-Masch-Straße 10 stellt auch nach 10 Jahren unmissverständlich fest: gegen Rechts!Links unten an der Wand ein Gedenken an Ludolf Katz: Die Supporters Crew 05 hat zu  offenem Antisemitismus in Göttinger Fußballklubs in der Zeit des Nationalsozialismus gearbeitet und erhielt dafür 2015 den Julius-Hirsch-Preis.

https://supporterscrew05.blackblogs.org/

Antikriegstag

Wir rufen zum 1. September 2023 auf. Seit 1946 wird der Antikriegstag am 1. September begangen, am Datum des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen am 1.9.1939. Wir wollen gemeinsam mit Aktionen und Beiträgen gegen die deutsche Rüstungsindustrie und die Militarisierung im Inneren vorgehen.

Unser linker, antimilitaristischer Kampf ist unabdingbar verbunden mit dem Kampf gegen die Festung Europa und für offene Grenzen. Unser Feminismus heißt auch, gegen die herrschenden Männlichkeitsbilder und die Zurichtung zum Krieg zu sein. Wir sind gegen die Bundeswehr, gegen deren Aufrüstung, gegen die NATO und solidarisch mit Deserteur*innen, die den Krieg verraten. Wir stehen für internationale Solidarität gegen Kolonialismus, Klimazerstörung und Kriege und gegen alle Militärbündnisse der Nationalstaaten. Wir sind solidarisch mit der kurdischen Freiheitsbewegung.

Auf unserem Aktionstag haben wir keinen Platz, keine Bühne und kein Ohr für Neonazis und Rechtspopulist*innen. Wir werden auch all jene nicht in unseren Reihen dulden, die daran beteiligt sind, friedenspolitische Themen aus dem antifaschistischen Grundkonsens herauszulösen und damit Neonazis und Rechten die Tür zu öffnen, wie z.B. Querfront. Wir grenzen uns von all denen ab, die nur gegen die NATO sind, dabei jedoch keine grundlegende, globale antimilitaristische Perspektive einnehmen. Unser Antimilitarismus ist solidarisch, internationalistisch und antifaschistisch.

Am 1. September zeigen wir am Gänseliesel öffentlich die Ausstellung „Zwangsarbeit bei Rheinmetall. Der Weg der Erinnerung“. Außerdem haben wir verschiedene Aktionen und Stände und verschiedene Beiträge zur Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung, zu Feminismus und Antimilitarismus, gegen die aktuelle Kriegshetze, für offenen Grenzen, zu Rüstungsforschung und -Produktion in Göttingen, zu sozialen Themen und zu Desertation geplant. Bringt eure Freund*innen und Genoss*innen mit und werdet mit uns kreativ gegen Kriege made in Germany.

Antimilitaristisches Bündnis Göttingen

Bald feministisches Mural an der ehem. JVA

Die Auswahl ist nun abgeschlossen, bald geht es los. An der seitlichen Mauer der ehemaligen JVA, Richtung Waageplatz, entsteht in den nächsten Wochen ein feministisches Mural. Gezeichnet werden die Portraits von Malala Yousafzai, Emmy Noether, Waris Dirie, Joan Ruth Bader Ginsburg, Frida Kahlo, Helga (Nachbarin), Chimamanda Ngozi Adichie, Astrid Lindgren, Lilja Brik und Nina Simone.

Die musa und Schüler*innen des OHG haben das Projekt geplant und werden es umsetzen. Uns wurde die Idee vorgestellt und wir finden es richtig gut, dass das Mural seinen Platz im Waageplatz-Viertel haben wird. Gemeinsam mit Menschen aus der Nachbarschaft stellen wir den Künstler*innen an den Maltagen die Infrastruktur der OM10 zur Verfügung, bieten sicherlich auch mal Kaffee und Kuchen an (bisher: 23. und 24. Mai, 6. Juni). Die Einweihung ist für den 30.06. geplant. Wir werden uns mit den Schüler*innen bei Gelegenheit zusammensetzen, über die OM10 und das Forum-Waageplatz-Viertel erzählen – und bestimmt von ihnen hören, wie sie ihre Auswahl getroffen haben usw.

Madrid. Bild: Getty Images

Die Idee und das Vorbild, große Frauen-Portraits als Mural auf Wände in der Nachbarschaft zu bringen, stammt aus Madrid. Dort wurde allerdings von Rechts wiederholt gegen dieses feministische Statement im öffentlichen Raum vorgegangen. Das Wandild wurde auch schon zerstört, allerdings immer wieder aufgebaut. Um die Idee zu verbreiten, haben Aktivist*innen das Mural in andere Länder getragen. Das Mural mit den Frauen-Portraits wird in dieser Art das erste in Deutschland sein.

 

Solidariät mit den Beschäftigten der UMG Klinikservice GmbH – Her mit der Kohle! – Her mit verlässlicher Gesundheitsversorgung für Alle!

Wir unterstützen die Resolution des Bündnis Genug ist Genug:

An
den Vorstand der Universitätsmedizin Göttingen (UMG)
die
Regierungsparteien in Niedersachsen

Die Beschäftigten der UMG Klinikservice GmbH kämpfen seit Monaten um einen angemessenen Lohn. Ihr Entgelt reicht nicht, um ein durchschnittliches Leben zu führen, es liegt meist unter der amtlichen Niedriglohnschwelle. Viele müssen ergänzende Sozialleistungen in Anspruch nehmen oder werden sie absehbar in der Rente benötigen. Dabei arbeiten die Kolleg*innen hart und sind unverzichtbar für die Gesundheitsversorgung und den Betrieb der UMG. Drei Viertel der Beschäftigten sind Frauen. Es ist auch ein Gebot der Geschlechtergerechtigkeit, dass sie von ihrer Arbeit leben können.
Wir fordern die UMG und die Landesregierung auf, den Reallohn der KSG- Beschäftigten zu sichern. Wer wenig hat, darf nicht noch verlieren. Beide Regierungsparteien haben sich vor der Wahl klar zu guten Arbeitsbedingungen und einer guten Gesundheitsversorgung bekannt, bei der UMG haben sie es selbst in der  Hand – jetzt ist es Zeit zu handeln.

– Für einen fairen Lohn für die Kolleg*innen bei der UMG Klinikservice GmbH!
– Für eine gute UMG mit ausreichend Personal!
– Für eine verlässliche Gesundheitsversorgung!

Urteil gegen Mörder von Besma A: Gericht verschleiert patriarchale Gewalt | Mahnwache zum Gedenken

Quelle und ganzer Artikel:
Kritik am Urteil im Femizid-Prozess am Landgericht Göttingen
anfdeutsch.com, 06.03.23

Nach 53 Hauptverhandlungstagen vor dem Landgericht Göttingen wurde im Prozess gegen den Ehemann der in ihrem Wohnzimmer erschossenen 27-jährigen Besma A. am Samstag das Urteil gesprochen. Der 51-jährige Angeklagte ist wegen Mordes und illegalen Waffenbesitzes zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Die AG Prozessbegleitung zum Feminizid an Besma A., die den Fall von Anfang an verfolgt hat, kritisiert, dass das Gericht es in der Urteilsbegründung unterlässt, die Tat als geschlechtsspezifischen Tötungsdelikt einzuordnen. (…)

Jana Faber von der AG Prozessbegleitung erklärte nach der Urteilsverkündung: „In der Begründung des Urteils war immer wieder die Rede von der zerrütteten Ehe und dass beide Eheleute eine tiefe gegenseitige Abneigung gehegt hätten. Diese Darstellung verschleiert, dass Besma A. von ihrem Ehemann geschlagen, getreten, bedroht und gedemütigt wurde. Nichts dergleichen fand umgekehrt statt. Von einer vermeintlichen ‚Beidseitigkeit‘ kann keine Rede sein.“ (…)

Gerechtigkeit für Besma – Kommt zur Urteilsverkündung!

Im April 2020 wurde Besma A. von ihrem Ehemann in Einbeck durch einen Kopfschuss in ihrem Wohnzimmer getötet. Seit 2 Jahren läuft der Prozess gegen den Täter am Landgericht in Göttingen. Letzte Woche hat die Strafverteidigung nach einem Jahr der Verzögerung des Prozessendes durch immer weitere, zermürbende Beweisanträge auf Freispruch plädiert, kommenden Samstag, am 04.03. wird das Urteil im Prozess verkündet. Wir denken jedoch, dass Besma Opfer eines Femizids wurde.

Lasst uns am letzten Prozesstag mit einer Mahnwache am Gericht präsent sein und zeigen: Wenn eine von uns ermordet wird, betrifft es uns alle! Gegen patriarchale Gewalt und Femizide!

Bringt gerne Blumen, Kerzen, Tee und Freund*innen mit.

AG zur Prozessbegleitung zum Femizid an Besma A.,
ag-prozessbegleitung@riseup.net

#GerechtigkeitFuerBesma #NiUnaMenos #KeineMehr #WirWollenUnsLebend

Solidarität! Junge Frau muss sich in Griechenland wegen versuchtem Selbstmord vor Gericht verantworten

Kriminalisierung von Geflüchteten erreicht neue Eskalationsstufe

Wir unterstützen die Initiativen CPT Aegean Migrant Solidarity, borderline-europe e.V. und You can’t evict Solidarity und teilen hier ihr Statement vom 03.02.23. Insbesondere rufen wir auf, die Petition für M.M. zu unterzeichnen:

Seit dem 08. Februar 2023 steht eine inzwischen 29-jährige Frau, die versucht hat, sich im berüchtigten Camp Moria 2 auf der griechischen Insel Lesbos vor Verzweiflung selbst zu verbrennen, nun wegen Brandstiftung vor Gericht. Wir fordern einen fairen und transparenten Prozess! Dieser kann nur zu einem Freispruch für M.M. führen.  Wir fordern den griechischen Staat und die EU auf, Verantwortung für die unmenschlichen Lager zu übernehmen!

Stoppt die Kriminalisierung von Flucht und Migration!
Stoppt die Abschottung der Menschen am Rande der EU!
No more Morias!
Freispruch für M.M!

Werde aktiv: UNTERZEICHNE die PETITION
Freiheit für M​.​M. – Frau wegen versuchtem Selbstmord in Griechenland vor Gericht

Zum Hintergrund und Kontaktmöglichkeiten:

Am 21. Februar 2021 hatte die hochschwangere M.M. versucht, sich das Leben zu nehmen, indem sie sich im neuen Registrierungs- und Identifikationszentrum  (RIC) Mavrovouni (auch Kara Tepe oder Moria 2 genannt) auf Lesbos in Brand steckte. Die benachbarten Bewohner:innen im Camp retteten sie aus dem brennenden Zelt und löschten das Feuer mit Wasserflaschen und Handtüchern. M.M. erlitt Verletzungen am ganzen Körper und wurde ins Krankenhaus gebracht.

Grausamer als die Verbrennungen: Anstatt der traumatisierten Familie Hilfe und psychologische Betreuung zu bieten, wurde M.M. nach dem Vorfall wegen vorsätzlicher Brandstiftung, Gefährdung von Leben und Eigentum anderer sowie Beschädigung einer gemeinschaftlichen Sache (Zelt) durch Feuer angeklagt.

M.M. lebte mit ihrem Ehemann und drei kleinen Kindern zum Zeitpunkt der Verzweiflungstat bereits mehr als fünf Monate im Camp „Moria 2“ unter menschenverachtenden Bedingungen. Die Situation im Camp war im Winter 2020/21 katastrophal. Der Platz dicht am Meer ist zum Leben vollkommen ungeeignet: Die Zelte brechen durch starken Wind und heftigem Regen immer wieder zusammen oder werden überflutet. Es mangelt an medizinischer Versorgung, Privatsphäre, Strom, fließendem Wasser, heißen Duschen, funktionierenden Toiletten und anderen Hygieneeinrichtungen. Als ob dies nicht genug wäre, bestätigte die griechische Regierung am 23. Januar 2021 öffentlich, dass in den Bodenproben gefährliche Bleikonzentrationen gefunden wurden.

M.M.s Anwältin von der Organisation HIAS Griechenland weist darauf hin, dass schwangere Frauen in der Liste der schutzbedürftigen Personengruppen stehen, die besondere Aufnahmebedingungen erhalten sollten; daher hätte M.M. als schwangere Frau in eine geeignete Unterkunft verlegt werden müssen.

Die Familie konnte mit ihren mittlerweile vier Kindern nach einem entsprechenden Antrag ihrer Anwältin inzwischen nach Deutschland umziehen. M.M. ist immer noch stark traumatisiert und die ganze Familie leidet massiv unter der Anklage. Auch in Deutschland erhält die Familie bisher nicht die notwendige psychologische Betreuung, um die Erlebnisse verarbeiten und sich dem anstehenden Verfahren stellen zu können. Continue reading Solidarität! Junge Frau muss sich in Griechenland wegen versuchtem Selbstmord vor Gericht verantworten