Description: Bereits zwei mal in diesem Frühjahr haben die Bewohner_innen des Flüchtlingslagers Ickerweg in Osnabrück gemeinsam Abschiebungen aus der Unterkunft verhindert. Durch Blockaden der Zufahrt zur Unterkunft und lautstarken kollektiven Protest konnten sie die Polizei und die Ausländerbehörde daran hindern ihre Mitbewohner_innen abzuschieben.
Videos und Texte dazu, das meiste allerdings auf deutsch: http://nolageros.blogsport.eu/
Wir haben einige der Bewohner_innen eingeladen. Sie werden uns von ihren Erfahrungen berichten. Anschließend wollen wir zusammen ins Gespräch kommen und überlegen, wie wir in Göttingen weiter kämpfen und Abschiebungen verhindern können.
Anschließend wird es Essen und Trinken, und Zeit zum Austausch geben.
Bis dahin und wir freuen uns auf euer Kommen, Bündnis gegen Abschiebung
Start Time: 17:00
Date: 2017-08-12
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Ein zauberhafter Kathak-Abend – Tanz und Tabla in der OM10
Am 19. Juli haben sich 50 ZuschauerInnen in der OM10 eingefunden, um den nordindischen Kathak-Tanz ganz nah zu erleben. Eröffnet wird der Abend von einer Mädchen-Tanzgruppe. Die 15 geflüchteten Mädchen im Alter von 6-16 Jahren sind mit ihren Familien in verschiedenen Unterkünften in Göttingen untergebracht. In neun Workshoptagen haben sie mit der Tanzlehrerin Ghazal Ramzani einige Grundlagen des Kathak kennengelernt. Musikalisch begleitet werden sie heute bei ihrem Auftritt von Prabhat Das, einem versierten Tabla-Spieler. Er sitzt in traditionellem Gewand an der Seite der Bühne auf dem Boden und spielt zwei kleine Trommeln mit seinen Händen und Fingern.
Als die Mädchen den mit indischen Tüchern geschmückten Saal betreten, tragen sie bunte Gewänder und wie ihre Tanzlehrerin kleine Glöckchen an ihren Füßen. In ihrem Tanz erzählen die Mädchen von Begebenheiten des Alltags, sie pflücken Blumen, kämmen sich das Haar. Daneben zeigen sie aber auch sehr rhythmische Elemente, die Mädchen tanzen mit ihren Füßen die für Kathak typischen 10er-Figuren. Drei Mädchen, die offenbar nur einige Tage am Workshop teilnehmen konnten, kommen mitten im Tanz dazu und fügen sich wie selbstverständlich ein. Die jüngste Teilnehmerin bleibt neben dem Tabla-Spieler hocken und spricht ab und zu komplizierte Rhythmen mit, tikitaktaktikitiki… Erstaunlich, was sich die Mädchen in so kurzer Zeit erarbeitet haben. Als ihr Tanz endet ist das Publikum außer sich, es wird gejohlt und es gibt einen sehr langen Beifall – die Mädchen strahlen. Continue reading Ein zauberhafter Kathak-Abend – Tanz und Tabla in der OM10
Solidarische Helfer*innen für Baustelle gesucht!
Yeah, unsere erste Sommer-Herbst-Baustelle ist gestartet! Das kleine Haus der OM10 ist innen schon fertig, wird bewohnt und belebt. Nun werkeln wir am Innenbau des großen ehem. Bürotrakts – auch hier entstehen Wohnungen für WGs. Es werden im 2. und 3. OG Wände eingerissen, Fenster getauscht, Innenwände und Bäder gebaut, Elektroinstallationen erneuert, Fußboden verlegt, zusammen gegessen (abends warm) und vieles mehr…
Wir brauchen Menschen, die
– Lust haben zu kochen
– handwerklich arbeiten können
– mit anpacken, Handwerker*innen unterstützen
– Fliesen legen
Wir planen diesen ersten Baubschnitt bis Dezember und können helfende Hände gerne stundenweise, tageweise oder auch wochenweise brauchen. Bitte meldet Euch und teilt uns mit, wann ihr könnt und was ihr machen wollt. Sonst kommt einfach mal vorbei:
Bautelefon 0151 468 297 48 oder om10(at)riseup.net
Wir brauchen viele! Auch dich! Informiert auch eure Freund*innen!
Öffentliche Kathak-Tanz-Aufführung
Als Abschluss des Tanzprojektes „ Erzähl Deine Geschichte“ laden wir zu einer öffentlichen Aufführung am 19. Juli ab 19 Uhr in die OM10 ein.
In 9 Tageseinheiten haben unter der Leitung der Kathak-Tanzlehrerin Ghazal Ramzani geflüchtete Mädchen aus Göttingen die Grundlagen des traditionellen nordindischen und pakistanischen Tanzes kennengelernt. Mit dem Kathak werden zu rhytmischer musikalischer Begleitung Geschichten und Lieder getanzt. Continue reading Öffentliche Kathak-Tanz-Aufführung
/Mädchen-tanz-workshop/**- **/tanz deine eigene Geschichte/*
Ein Kathak-Tanzprojekt für geflüchtete Mädchen im Alter von 6-18 Jahren
Mit dem Tanzprojekt „Erzähl Deine Geschichte“ schaffen wir für geflüchtete Mädchen in Göttingen ein Ferienangebot, in dem mit den Mitteln des Kathak-Tanzes eigenen Lebenserfahrungen ein künstlerischer und körperbezogener Ausdruck gegeben werden. Das Projekt wird von der Kathak-Tänzerin Ghazal Ramzani angeleitet.
Im Rahmen des Projekts, in dem die Teilnehmerinnen die Grundelemente des nordindischen und pakistanischen Kathak-Tanzes spielerisch erlernen, werden sich die Mädchen auch über ihre Flucht- und Migrationsgeschichten austauschen und diese in tänzerische Szenen übertragen. Die Mädchen erlernen die im Kathak-Tanz gebrauchten Grundemotionen durch Mimik und Gestik auszudrücken. Ghazal Ramzani wird in 9 Tageseinheiten mit den Mädchen kleine Tanzszenen erarbeiten und diese dann mit musikalischer Begleitung zur Aufführung bringen.
Termine: 1., 2., 3. Juli, 6., 7., 8. Juli, und 10. 11. 12. Juli jeweils von 10 – 14 Uhr
Ort: Veranstaltungssaal der OM10
Das Projekt wird in Zusammenarbeit zwischen den Falken Göttingen, Our House e.V und Kore e.V. durchgeführt
Siekhöhe soll bleiben? – Initiativen kritisieren Entscheidung für unmenschliche Unterbringung
Flüchtlingsinitiativen und Ehrenamtliche sind entsetzt über die Entscheidung des Sozialausschusses, die Notunterkunft Siekhöhe weiterzubetreiben und die Unterkunft IWF aufzugeben. Wir verurteilen zudem das Ausspielen der angeblichen Schaffung sozialen Wohnraums gegen das Recht von Geflüchteten auf menschenwürdiges Wohnen. Wie die rotgrüne Ausschussmehrheit eine solche Entscheidung nach der Begehung beider Unterkünfte – der Siekhöhe und des IWF – treffen konnte, ist uns vollkommen unverständlich. Die Siekhöhe ist und bleibt eine Lagerhalle, in der eine Unterbringung unerträglich ist. Schon bei einem kurzen Aufenthalt stellt sich ein beklemmendes Gefühl ein. Bei der Unterkunft IWF hat man dagegen sofort den Eindruck, dass hier ein erstes Wohnen möglich ist. Continue reading Siekhöhe soll bleiben? – Initiativen kritisieren Entscheidung für unmenschliche Unterbringung
Recht auf Stadt im Waageplatzviertel (Workshop mit Alexandra Nozik)
Für den 6. Juni um 18 Uhr laden wir, das Bürger*innenforum Waageplatzviertel ein zu unserem “Recht auf Stadt”-Workshop mit Alexandra Nozik. In den letzten Wochen und Monaten haben wir uns in unserem Forum organisiert und vernetzt. Jetzt wollen wir mehr über ähnliche Initiativen lernen und unsere eigene Situation besser verstehen.
Bei unserem Treffen möchten wir darüber sprechen, was “Recht auf Stadt” bedeuten kann. Zunächst wird uns die Referentin in einer kleinen Einführung erläutern, was eine “unternehmerische Stadt” ist, warum unsere Städte heute so bezeichnet werden können und welche Widersprüche in der Interessenbildung dadurch lokal entstehen. Daraus ergibt sich in vielen Städten die Notwendigkeit, für ein Recht auf Stadt einzustehen und sich dafür lokal zu organisieren, meistens in Krisenzeiten mit akuten Zielen der Betroffenen.
In kleinen Gruppen können wir anschließend von der Referentin mitgebrachten Lesestoff zu einigen organisierten städtischen Gruppen und deren politischen/sozialen Aktionen und Handlungsformen diskutieren. Zu einem weiteren Beispiel werden wir alle gemeinsam einen Doku-Film schauen.
Am Ende werden wir unsere Gedanken und Ideen, die wir aus der Workshop-Phase mitnehmen, austauschen und diese in Bezug mit unseren Erfahrungen im Waageplatzviertel bringen. Wir freuen uns auf euch!
Bürger*innenforum Waageplatz-Viertel
Soli-Erklärung zur Besetzung der ehem. Villa Rühl, Kassel (4.6.17)
Eure OM10
Gegen Isolation und für menschenwürdiges Wohnen! Schließt die Siekhöhe!
Demonstration am Samstag, 10.6., 14 Uhr Gänseliesel. Den Aufruf in weiteren Sprachen gibt es hier: Arabisch, Persisch, Englisch und Französisch.
Am 13.06. will der Göttinger Sozialausschuss über die Schließung mehrerer Gemeinschaftsunterkünfte für Geflüchtete entscheiden. Die Schließung von Sammelunterkünften ist zwar grundsätzlich zu begrüßen. Dass aber nun ausgerechnet die Gewerbehalle Siekhöhe trotz ihrer vielfachen Mängel weiterbetrieben werden soll, ist ein Skandal.
Die Siekhöhe ist ein Exempel für die Zumutungen, denen Menschen in Gemeinschaftsunterkünften ausgesetzt werden: Schon vor Betreten der Unterkunft verdeutlicht der Zaun um die Halle die Ausgrenzung der Bewohner*innen. Im Gebäude selbst gibt es kaum Tageslicht, Zimmerdecken fehlen und es herrscht ein (baulich bedingter) konstant hoher Lärmpegel. Ergänzt wird die unzureichende Architektur durch ein repressives System von Überwachung und Fremdbestimmung. Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben der Stadt Göttingen wird durch die extreme Randlage und mangelhafte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr zusätzlich erschwert. Es gibt keinerlei Nachbarschaft wie an anderen Unterkünften, die diese Probleme solidarisch auffangen könnte. Dass Menschen gezwungen werden, unter solchen Bedingungen zu leben – obwohl bessere Alternativen zur Verfügung stehen –, wollen wir nicht weiter akzeptieren.
Die bisherigen Proteste gegen die Siekhöhe waren nicht umsonst: Die Schließung der Siekhöhe steht endlich auf der Tagesordnung. Auch wenn die Stadtverwaltung noch ihren Weiterbetrieb vorsieht, besteht jetzt die Möglichkeit, Druck aufzubauen, die breite Ablehnung dieser Unterkunft deutlich zu machen und auf die Durchsetzung unserer Forderungen zu dringen.
Deswegen werden wir am Samstag, dem 10.06.2017 um 14 Uhr für menschenwürdiges Wohnen und die Schließung der Siekhöhe demonstrieren. Lasst uns den Mitgliedern des Sozialausschuss und der Stadtverwaltung zeigen, dass die Bewohner*innen nicht alleine da stehen, sondern Teil einer breiten, kritischen Öffentlichkeit sind.
Im Göttinger Stadtgebiet ist die Siekhöhe sicher das herausragende Beispiel für eine menschenunwürdige Unterbringung. Doch ihre Schließung kann nur der erste Schritt sein: Auch wenn die Zustände dort mit Abstand am schlimmsten sind, stellen Sammelunterkünfte generell keine geeignete Form der Unterbringung dar. Ihre Einrichtung ist das Ergebnis einer politischen Praxis, die nicht von den Bedürfnissen der Geflüchteten ausgeht, sondern auf Kontrolle, Isolation und Abschreckung setzt. An ihre Stelle muss eine Politik treten, die für alle Göttinger*innen menschenwürdigen und bezahlbaren Wohnraum schafft. Der Einsatz für das Ende der Siekhöhe kann daher nur ein Anfang und Ausgangspunkt sein für unsere weitere Solidarität im Kampf um ein schönes Leben für Alle. Gehen wir es gemeinsam an – auf der Demo und darüber hinaus!
Unsere Ziele sind:
Sofortige Schließung der Siekhöhe und aller menschenunwürdigen Massenunterkünfte
Ausbau der dezentralen Unterbringung mit Möglichkeit der Wohnungswahl nach individuellen Bedürfnissen
konsequente Nutzung von vorhandenem Leerstand als Wohnraum
Ein öffentlicher Wohnungsbau, der guten und bezahlbaren Wohnraum für alle Göttinger*innen schafft
Demo und Unterschriftenaktion gegen die Siekhöhe
Am 13.06. will die Stadt über den Weiterbetrieb der Siekhöhe als Flüchtlingsunterkunft entscheiden. Die vielfachen und offensichtlichen Nachteile der Massenunterbringung in einer Lagerhalle werden dabei geflissentlich ignoriert!
Am 13.06. ab 18:45 Uhr findet die entscheidende Sitzung des Sozialausschuss statt. Zu dieser Gelegenheit findet die Übergabe der Unterschriften statt, die in den letzten Wochen gegen die Siekhöhe gesammelt wurden. Die Sitzung ist öffentlich, kommt also zahlreich, um unseren Protest gegen die unmenschliche Lagerunterbringung zum Ausdruck zu bringen. Bisher wurden 935 Unterschriften gesammelt!
Das Leben in einem solchen Lager bedeutet für die Betroffenen Stress, Entmündigung, gesellschaftlichen Ausschluss und Stigmatisierung. Auf dem Blog der Göttinger Initiativen goespeakoutloud.wordpress.com sind mehrere Interviews mit Geflüchteten zu den Bedingungen in der Siekhöhe veröffentlicht worden: