Nachbar*innen wehren sich gegen Verdrängung durch Immobilienhai und untätige Politik (UM13)

Seit Monaten kämpfen einige unserer Nachbar*innen dafür, dass sie in der Untere-Masch-Straße 13 wohnen bleiben können. Der Immobilienkonzern Coreo Real Estate hat das Haus gekauft und die meisten Mieter*innen bereits rausgedrängt. Dabei waren alle Mittel recht: drohen, tricksen, reinlegen, Angst machen, stressen usw. Coreo will die UM13 sanieren, aber nicht für die Mieter*innen – sondern für Menschen, die höhere Einkommen haben und die Renditelust des Konzerns befriedigen. Gerade haben sich die noch verbliebenen Mieter*innen der UM13 gemeinsam mit Unterstützer*innen in einem Offenen Brief an Coreo als auch Politik und Presse gewandt und das miese Vorgehen des Konzerns angeprangert. Gleichzeitig erklären sie sich (noch) gesprächsbereit. Allerdings unter einer Bedingung: Wir wollen bleiben!

Wir sagen dazu: Liebe Nachbar*innen, Respekt, dass ihr so lange durchhaltet und euch wehrt! Unsere Unterstützung ist euch sicher!

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An die Coreo AG und Trident Real Estate

Liebe Entscheidungsbefugte, lieber Herr Ede,

mit diesem offenen Schreiben antworten wir auf Ihren Brief, den Sie im
Januar 2020 an alle, die noch in der Untere-Masch-Str. 13 wohnen, geschickt haben. Entgegen unseren Erfahrungen behaupten Sie in diesem Brief, Sie wollten kein Klima der Angst schüren und würden lediglich das Angebot, dass wir in noch heruntergekommenere Häuser ziehen sollen, erneuern. Im nächsten Moment drohen Sie aber mit Paragraphen zur Kündigung, die Sie „prüfen“ werden. Die Bauarbeiten zur Aufwertung unseres Hauses haben bereits begonnen. Wir spüren am eigenen Leib die kalte Entmietung: Unsere Heizungen funktionieren nicht und werden nicht repariert. Wie würden Sie leben im Januar ohne Heizung und mit der Sorge, dass auch Wasser und Strom gefährdet sind? Wie würde es Ihnen in einem Haus gehen, dessen Leitungen nicht fachmännisch versorgt werden?
Zeit für uns, unser Angebot ebenfalls zu erneuern: Die Untere Masch 13
ist unser Zuhause und wir werden nicht an den Rand der Stadt in Häuser ziehen, die so heruntergewirtschaftet sind wie die, die Sie uns anbieten. Wenn Sie auch die Wohnungen, in denen wir jetzt noch wohnen, sanieren, stimmen wir dem unter der Bedingung zu, dass wir nach den  Sanierungsarbeiten wieder in unsere Wohnungen ziehen können und der Mietpreis der gleiche bleibt. Während der Bauarbeiten wären wir bereit, zeitlich begrenzt und zum selben Mietpreis in eine andere, bereits sanierte Wohnung im Haus Untere-Masch-Str. 13 umzuziehen.
In Ihrem Schreiben machen Sie ein Gesprächsangebot, auf das wir hiermit eingehen: Wir wünschen uns als Ansprechpartner jemanden, der entscheidungsbefugt ist. Kommen Sie in die Untere-Masch-Str. 13 und lassen Sie uns verhandeln.

Mit freundlichem Gruß
Alle, die noch in der UM13 leben, und Unterstützer*innen

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Frankfurter Coreo AG stellt Göttinger Mietern die Heizung ab
(GT, 07.02.2020)