Wir wollen unsere Freundin Yacinta zurück – alle sollen bleiben!

Wir treffen uns am Donnerstag, 07.08., um 13:30 Uhr vor der OM10 und gehen gemeinsam zur Kundgebung vor die Ausländerbehörde des Landkreis Göttingen (Carl-Zeiss-Str. 5). Kommt alle!

Unsere Freundin Yacinta, die aus Burundi kommt, wurde heute, 4.8.25, von der Ausländerbehörde des Landkreis Göttingen und der Göttinger Polizei nach Frankfurt a.M. verschleppt, von wo sie nach Malawi abgeschoben werden soll. Wir sind entsetzt und rasend wütend. Wieder einmal haben das Abschiebesystem und seine Handlanger in den Behörden menschenverachtende Brutalität gezeigt. Wieder einmal sehr nah für uns.

„Wir, Yacintas Freundinnen aus der OM10, sind erschüttert und tieftraurig. Yacinta ist nicht einfach eine Akte. Sie ist ein Mensch, den ich kenne, mit dem ich gesprochen habe, mit dem ich viel organisiert habe. Erst vor kurzem hatten wir einen Tag voller Freude, Natur und Verbundenheit. Solche Momente hat sie uns geschenkt.
Wir haben gesehen, wie sie trotz unzähliger Rückschläge für ein gutes Leben hier gekämpft hat. Sie hat ihren Hauptschulabschluss gemacht. Dann ihren Realschulabschluss. Sie hatte eine Ausbildungsstelle sicher. Sie hatte Träume – echte, greifbare, ehrliche Träume. Doch das Ausländeramt hat ihr alles genommen: ihren Wohnort, ihr Geld, ihre Perspektive. Sie sagten, sie komme nicht aus Burundi – obwohl sie es bewiesen hat. Sie wollten nicht die Wahrheit. Sie wollten sie loswerden.
Ihre Abschiebung ist eine bewusste Zerstörung ihres Lebens. Wir verurteilen das aufs Schärfste. Wir sind schockiert. Wir sind traurig. Wir sind wütend.
Wir fordern, dass die Abschiebung gestoppt und Yacinta zurückgeholt wird. Wir fordern ein Ende dieser grausamen Praxis der Abschiebung.“

„Yacinta war sehr bemüht eine Ausbildung zu machen, doch es wurde immer und seit Jahren von Behörden verhindert. Trotz alle Schwierigkeiten blieb sie sehr freundlich, fleißig und hilfsbereit. Ich weiß wie sie kämpfte die Sprache zu lernen, Hauptschul- und Realschul-Abschluss. Ich kenne sie persönlich und es ist mir wichtig, dass sie zurück kommt, dass sie ihre Leben weiterführen kann wie alle anderen junge Frauen. Ich bin geschockt, dass der Landkreis Göttingen Menschen, die gerne was beitragen wollen, Steine in den Wege legen und sie unbedingt abschieben wollen, trotz dem sogenannten „Personal-Mangel”. Ich will Yacinta zurück!!!!!!!!! Da wo sie hingeschickt wird landet sie im Gefängnis, denn sie gehört ja nicht mal nach Malawi!“

„I’ve known Yacinta for the past 6 months and I believe she is a very kind person. In these six months, I have also seen the repurcussions of state-induced stress on her mental health. She would often stay quiet and to herself for she had been battling with depression for years. And I can absolutely endorse that the state with its Draconian deportation schemes has affected her life drastically. It is also clearly visible how racist the governmental institution behind this deportation is and how systemic changes are necessary now more than ever. We condemn this together as her friends! Bring Yacinta back now!“

„Seit dem Tag meiner Ankunft in Göttingen bot mir Yacinta ihre Hilfe an, wo immer sie konnte. Sie wirkte auf mich immer sehr zurückhaltend, aber das lag daran, dass ich nichts von all dem Leid und den Entbehrungen wusste, die diese tapfere Frau durchgemacht hat. Jetzt wird sie wie eine der schlimmsten Plagen in ganz Deutschland behandelt. Sie wird vor den schützenden Augen derer versteckt, die versucht haben, ihr zu einem würdigen Leben in einem Land zu verhelfen, das ihr so viel mehr zu bieten hat – auch wenn die Regierung dieses Landes sie dazu zwingt, sich auf dem Boden zu winden, zu weinen und um ihren Aufenthalt zu flehen.
Es sind die schlimmsten Barbareien der Polizei, die diese Frau erfahren hat. Mit aller Kraft hat sie versucht, sich in eine polarisierte Gesellschaft zu integrieren. Eine Gesellschaft, die sie offenbar mit Augen des Ekels, der Diskriminierung und sogar des Hasses betrachtet.
Yacinta hat versucht, Teil der Gemeinschaft zu sein, obwohl sie so wenig über den wahren Umgang mit Menschen aus ihrem eigenen Heimatland weiß, indem sie ein Lächeln schenkt, Hilfe anbietet und schöne Ausflüge mit uns plant.
Wie würde diese Angelegenheit aussehen, wenn sie nicht aus Burundi, sondern aus Italien, Frankreich oder einem anderen europäischen Land käme? Ich bin mir sicher, dass sie nicht auf so abscheuliche Weise behandelt worden wäre. Das erscheint mir nicht mehr als einfache Verfolgung von Asylbewerbern, sondern als eine Menschenjagd, die sich auf diejenigen von uns konzentriert, die aus dem Ausland kommen und versuchen, hier in Deutschland unser Leben zu leben. Sind wir jetzt die Feinde?
Ich rufe all jene Menschen, die sich dieser Welle der Verzweiflung und Ablehnung widersetzen, dazu auf, sich mit uns gegen die Abschiebung von Yacinta zu vereinen und weiterhin dafür zu kämpfen, dass nicht noch mehr Menschen auf solch grausame Weise behandelt werden. Kein Mensch ist illegal.“

„It’s so inhumane how Yacinta has been treated by the foreign office. As her close friend I watched how her case worker deliberately targeted her and disrespected her all the time. Yacinta didn’t give up, she was motivated and gave her all to properly integrate into the Deutsch system. She learnt the language, did Hauptschule and started an Ausbildung until they stopped her and said she is not allowed. She did not give up, she tried to find another Ausbildung but they did not allow her to do it. She is a great friend, I’ve known her for 4years and she is very helpful, kind and looked forward to a bright future.“

✊🏽 Stoppt rassistische Abschiebungen jetzt!

Freiheit und Sicherheit für alle!
Kein Mensch ist illegal!
Solidarität ist unsere Waffe.

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