*Wir haben Platz!*

Wir suchen eine Gruppe, die ab dem 01.12. in der OM10 einen Gewerberaum mieten möchte. Denn leider kann der Anonyme Krankenschein seinen Raum in der OM10 nicht weiternutzen, da dem Projekt alle Mittel entzogen wurden und es aufhören muss.

Wir bieten:
– einen ca. 15qm großen Raum im Erdgeschoss der OM10 (Obere-Masch-Str.10)
mit Fenster zur Straße
– geteilte Nutzung von einem ca. 45qm großem Raum und Toiletten mit
Refugee Network, Supporters Crew 05 und OM10
– Vernetzung und Austausch im Haus mit vielfältigen linken und
antirassistischen Gruppen
– nach Absprache kann natürlich auch der große Saal genutzt werden

Wir suchen:
– eine Gruppe, welche die linken Inhalte der OM10 mitträgt und Lust hat ein Teil der OM10 zu werden
– gerne eine Gruppe, die den Raum auch tagsüber nutzt und gerne auch
Personen von außerhalb ins Haus einlädt (z.B. mit Beratungsangeboten)

Wir erwarten:
– Teilnahme an den monatlichen Hausgruppentreffen, um sich mit den anderen
Hausgruppen und der OM10-Gruppe abzusprechen
– Raummiete
– monatliches Putzen der von den Hausgruppen geteilten Räume (Toiletten
und Mehrzweckraum)

Leitet die Infos gerne an Euch bekannte Gruppen und Projekte weiter.
Kontakt z.B. durch Vorbeikommen oder Mail an om10-at-riseup.net

Für zivile Seenotrettung und sichere Wege über’s Mittelmeer – Protestaktion beim “Entenrennen” am Leinekanal

Am 25.08.18 fand das jährliche “Entenrennen” am Leinekanal zwischen Goetheallee und Waageplatz statt – ein gut besuchtes Happening der Stadt Göttingen in Zusammenarbeit mit zahlreichen Firmen.
Wir haben mit Transparent und Info-Flyern gegen die tödliche Abschottung Europas protestiert, zur wichtigen zivilen Seenotrettung informiert und die Stadt u.a. aufgefordert, aktiv Geflüchtete aufzunehmen, die aus dem Mittelmeer gerettet wurden. Passte gut zu unserer Aktion: Überall auf der “Entenrennstrecke” am/im Leinekanal gab es Parolen, u.a. “Fähren statt Frontex”.

Wie viele Menschen müssen eigentlich noch sterben?
Bevor sich an der europäischen Abschottungspolitik etwas ändert?

Das Mittelmeer ist schon längst zum größten Massengrab der Welt geworden. 2013 – nach dem großen Bootsunglück vor Lampedusa, bei dem 268 Menschen ertranken – hatte der damalige EU-Parlamentspräsident Schulz versprochen „wir können nicht zulassen, dass noch mehr Menschen sterben“. Nur ein trauriges Lippenbekenntnis. 2016 gab es 5.096 Tote und Vermisste im Mittelmeer, 2017 waren es noch 3.139. Allein in diesem Jahr sind es jetzt schon über 1.500 Menschen.

Doch Europa zeigt sich unerbittlich. Es wird weiter an der Abschottung der Außengrenzen gearbeitet und die Fluchtrouten dadurch noch viel gefährlicher gemacht. Die zivilen Seenotretter werden unter Druck gesetzt, an ihrer Arbeit gehindert und kriminalisiert. Der Kapitän der LIfeline, Claus-Peter Reisch, ist angeklagt, weil er sich bei der Rettung von Menschen behördlichen Anweisungen aus Italien widersetzt hatte. Er sollte nämlich die Geretteten an die libysche Küstenwache ausliefern. „Wir diskutieren jetzt also ernsthaft, ob es legitim ist, Menschenleben zu retten“ Hätten wir die Leute einfach ertrinken lassen, würde ich jetzt wohl nicht vor Gericht stehen.“ Bundesinnenminister Seehofer will die Menschen jedenfalls lieber ertrinken lassen. Damit macht er sich eigentlich strafbar und gehört vor Gericht.

Die NGO Schiffe Lifeline, Seefuchs und die Sea-Watch3 werden seit über 8 Wochen am Auslaufen gehindert. Schiffe, die Gerettete an Bord haben, werden daran gehindert, einen Hafen anzulaufen. Dadurch wird ganz bewusste der Tod von noch mehr Menschen in Kauf genommen.

Als vor kurzem eine Britin aus dem Mittelmeer gerettet wurde, hat die Presse weltweit berichtet und die Rettungsaktion gefeiert. Hätte der Kapitän einen Flüchtling gerettet, würde er vielleicht auch vor Gericht stehen.

Um dem endlich etwas entgegenzusetzen wurde die Aktion Seebrücke ins Leben gerufen: „Erst kam die Fassungslosigkeit. Dann die Ohnmacht. Dann die Lethargie. Und dann kam die Seebrücke (…) Was als kleine Gruppe in sozialen Netzwerken begonnen hat, hat sich innerhalb von kurzer Zeit zu einer bundesweiten Bewegung entwickelt.

Seitdem gibt es in vielen Städten Deutschlands unzählige Aktionen, die ein Ende der Abschottungspolitik fordern und die Bereitschaft, Geflüchtete aufzunehmen. Einige Städte haben sich dazu auch schon bereit erklärt, wie Köln, Düsseldorf, Bonn und Potsdam oder Solingen. Aber Seehofer setzt weiter auf Blockade und verhindert die zusätzliche Aufnahme von Geflüchteten.

Auch in Göttingen wäre es Zeit, endlich klare Worte gegen die Abschottung zu finden. Was nützt es denn, wenn OB Köhler auf dem Bunten Fest die Weltoffenheit Göttingens anpreist und kein Wort zum Sterben im Mittelmeer oder an anderen Außengrenzen Europas verliert.

Wann erklärt sich endlich Göttingen bereit, Gerettete aus dem Mittelmeer aufzunehmen? Wann protestiert endlich die Stadt Göttingen gegen die Abschottung Europas und die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung?

Es ist höchste Zeit!!!

Für die Rückkehr unseres Freundes Willard!

DRK das Abschiebe-Handwerk legen! Alle Abschiebungen verhindern!

Am vergangenen Donnerstag, 24.05.2018, haben Mitarbeiter*innen des DRK die Polizei angerufen, um unseren Freund Willard Gondo abschieben zu lassen. Auf Initiative des DRK kam die Polizei in die Massenunterkunft auf der Siekhöhe, hat Willard in Haft genommen und ihn nach einem Aufenthalt in der Göttinger Polizeistation Kasseler Landstraße in einen Abschiebeknast nach Berlin verschleppt. Von Berlin wurde er am Freitagmorgen in einem Sammeltransport nach Oslo abgeschoben. Nach Tagen der Unsicherheit konnte sich Willard mittlerweile aus Oslo bei uns melden.

Willard ist nicht nur unser Freund, er ist auch Teil unseres Projektes OM10. Er hat mit uns gegessen und gefeiert und sich gemeinsam mit uns u.a. gegen die belastenden Zustände in der Massenunterkunft Siekhöhe engagiert. Er wusste, dass er abgeschoben werden soll. Aber er hat sich nicht versteckt, sondern weiter gemacht. Er ist jeden Tag in eine Maßnahme bei Arbeit und Leben gegangen und hat nachmittags Jugendliche im Fußball trainiert. Die Festnahme hat ihn trotzdem unvorbereitet getroffen. Er konnte nicht einmal seine Sachen mitnehmen. Die Abschiebung fand statt, ohne dass die Anwältin unseres Freundes vom dem Haftbefehl und der Festnahme informiert wurde. Durch dieses Vorgehen wurde Willard verwehrt, weitere Rechtsmittel gegen die bevorstehende Abschiebung einzulegen.

Wir sind wütend auf die Mitarbeiter*innen des DRK in der Siekhöhe, die Willards Abschiebung aktiv forciert haben und in der Konsequenz mit zu verantworten haben. Wir sind entsetzt über das perfide Zusammenspiel von Ausländerbehörde, Gericht, Polizei und DRK. Willard war am 24.05.18 zufällig um die Mittagszeit in der Siekhöhe, weil es ihm nicht gut ging. Gewöhnlich ist er um diese Zeit in seiner Maßnahme. Die Polizei wurde von der Leitung des DRK darüber informiert, dass Willard nun anwesend sei und abgeschoben werden könne. Der Grund für diese feige Machenschaft ist gerade Willards Engagement gegen die Lebensbedingungen in der Siekhöhe.

Das Deutsche Rote Kreuz DRK betreibt die Massenunterkunft Siekhöhe. Im Zusammenhang mit der „Betreuung“ von Geflüchteten stand das DRK bundesweit schon öfter in der Kritik. „Im Zeichen der Menschlichkeit setzen wir uns für das Leben, die Gesundheit und die Würde aller Menschen ein“, steht auf der Homepage des DRK. Das ist einfach nur zynisch, denn die Menschenwürde und die Gesundheit der Menschen, die dort leben müssen, werden jeden Tag aufs neue verletzt. Jetzt ist einmal mehr deutlich geworden, dass die Mitarbeiter*innen des DRK eine aktive Rolle in der Abschiebemaschine spielen, Menschen ausliefern und durch ihre Mithilfe bei Abschiebungen auch Menschenleben gefährden.

Durch die Lage im Industriegebiet fernab jeder kritischen Öffentlichkeit hat sich die Stadt ihren eigenen Abschiebeknast hochgezogen, ohne ihn explizit so zu benennen. Geflüchtete haben uns berichtet, dass sie durch die fehlenden Decken sehr wohl mitbekommen, wie oft die Polizei mitten in der Nacht vorbei kommt, um Leute zur Abschiebung abzuholen. Alle liegen dann voller Angst in ihren Betten und fragen sich, ob sie die nächsten sein werden.

Alle sind total geschockt von der Abschiebung. Dass Geflüchtete nun auch damit rechnen müssen, am Tag von der Polizei eingesammelt und abgeschoben zu werden, ist ein Angriff auf das noch vorhandene Sicherheitsgefühl.

Um die Abschiebung von Willard zu blockieren und sich mit ihm solidarisch zu zeigen, versammelten sich bereits am Donnerstag Nachmittag 150 Menschen vor der Polizeistation. Von Anfang an fiel die Polizei mit aggressivem Verhalten gegenüber den Aktivist*innen auf. Die Polizeikräfte wurden dabei nicht nur verbal ausfällig und bepöbelten anwesende Geflüchtete, Unterstützer*innen und Antirassist*innen. Sie rissen auch brutal einzelne Aktivist*innen aus der Versammlung, um sie wegen an den Haaren herbeigezogenen Beschuldigungen wie Körperverletzung und schwerer Landfriedensbruch festzusetzen – kurz nachdem sie Willard ohne Ankündigung sein Leben in Göttingen zerstört haben. Das ist einfach nur ekelhaft.

Wir fragen uns, was der nächste Schritt von Ausländerbehörde und Polizei sein wird: Werden sie wieder anfangen, Kinder und Jugendliche aus den Schulen zu zerren oder Kranke aus den Krankenhäusern? Und das alles nur, um Menschen abzuschieben? Und das DRK? Möchte es einen Abschiebepreis gewinnen?

Wir solidarisieren uns mit allen Menschen, die sich Abschiebungen in den Weg stellen und versuchen, diese zu verhindern – egal ob in Ellwangen, in Göttingen oder sonst wo!

Wir fordern alle Göttinger*innen auf, sich im Kampf gegen Abschiebungen zu organisieren und weiterhin beherzt einzugreifen wie am Donnerstag!

Wir rufen auf, dem DRK sein dreckiges Abschiebe-Handwerk zu legen!

Wir fordern die Rückkehr unseres Freundes Willard!

Our House OM10, 28.05.2018

Wer über bevorstehende oder bereits stattfindende Abschiebungen informiert werden will, kann sich mit einer Mail in den sms-Verteiler eintragen lassen: stop-deportations@inventati.org

13h | Demo: Sozialer Wohnraum statt Lagerunterbringung – Siekhöhe schließen!

 Samstag 12.5 * 13 Uhr * Platz der Göttinger 7 (Zentral Campus)

Seit Anfang 2016 betreibt die Stadt Göttingen eine umgebaute Lagerhalle
als Massenunterkunft für Geflüchtete. Am 15.5 will der Göttinger
Sozialausschuss wieder über den Weiterbetrieb der Sammelunterkunft
Siekhöhe entscheiden. Im November 2017 wurde bereits zugesichert, diese
bis Ende 2018 zu schließen. Die erneut anstehende Debatte über den
Weiterbetrieb der menschenunwürdigen Massenunterkunft, die erneut ohne
Einbezug der dort lebenden Geflüchteten darüber entschieden wird, ist
die Spitze des Eisbergs der unsozialen Unterbringungs- und
Wohnungspolitik der Stadt Göttingen. Initiativen, Geflüchtete und
Unterstützer*innen in Göttingen sind fassungslos über die Planung der
Stadtverwaltung, den Betrieb der Notunterkunft Siekhöhe nochmals zu
verlängern!

Die Siekhöhe ist ein Exempel für die Zumutungen, denen Menschen in
Gemeinschaftsunterkünften ausgesetzt werden: Schon vor Betreten der
Unterkunft verdeutlicht der Zaun um die Halle die Ausgrenzung der
Bewohner*innen. Im Gebäude selbst gibt es kaum Tageslicht, Zimmerdecken
fehlen und es herrscht ein baulich bedingter, konstant hoher Lärmpegel.
Ergänzt wird die unzureichende Architektur durch ein System von
Überwachung und Fremdbestimmung. Die Teilhabe am gesellschaftlichen
Leben der Stadt Göttingen wird durch die extreme Randlage und
mangelhafte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr zusätzlich
erschwert. Es gibt keinerlei Nachbarschaft, die diese Probleme
solidarisch auffangen könnte. Dass Menschen gezwungen werden, unter
solchen Bedingungen zu leben – obwohl bessere Alternativen zur Verfügung
stehen, wollen wir nicht weiter akzeptieren!

Nach Meinung der Stadt gibt es keine Alternative zur Siekhöhe. Sie
selbst hat jedoch Plätze in anderen Unterkünften abgebaut und dabei
gegen jede Vernunft Einrichtungen geschlossen, die – trotz aller
Nachteile von Gemeinschaftsunterkünften – weit besser für eine
Unterbringung geeignet sind als die Lagerhalle am Stadtrand selbst. Vor
einer Woche haben Aktivist*innen gezeigt, dass doch Alternativen auf dem
Tisch liegen. So besetzten diese für eine Woche friedlich ein
leerstehendes Studierendenwohnheim im Fridtjof- Nansen- Weg, um auf den
sehr wohl vorhandenen städtischen Wohnraum aufmerksam zu machen. Diesen will die Stadt an einen Privatinvestor verkaufen – die Folge ist von der Stadt selbst verursachter Rückgang von bezahlbarem Wohnraum und
letztendlich der Ausverkauf der Stadt. Hier zeigt sich der bewusste
Abbau öffentlicher Infrastruktur.

Unsere Forderungen sind:
* Sofortige Schließung der Siekhöhe
* Ausbau der dezentralen Unterbringung mit Möglichkeit der Wohnungswahl nach individuellen Bedürfnissen
* konsequente Nutzung von vorhandenem Leerstand als Wohnraum
* Ein öffentlicher Wohnungsbau, der guten und bezahlbaren Wohnraum für
alle Göttinger*innen schafft
* Sofortige Rücknahme der Strafanträge gegenüber den Besetzer*innen
-> Deswegen werden wir am Samstag, dem 12.05. gemeinsam für
menschenwürdiges Wohnen und die Schließung der Siekhöhe demonstrieren.
-> Lasst uns den Mitgliedern des Sozialausschuss und der Stadtverwaltung
zeigen, dass die Bewohner*innen nicht alleine stehen, sondern Teil einer
breiten, kritischen Öffentlichkeit sind! Außerdem rufen wir dazu auf am
kommenden Dienstag, den 15.5 um 16 Uhr die öffentliche
Sozialausschusssitzung kritisch zu begleiten!

Nansen 1 | nanseneins.noblogs.org

Stadt will an Lager Siekhöhe festhalten – Widerstand notwendig

Die Ankündigung, dass die Siekhöhe zum Jahresende endlich geschlossen wird und Göttingen das düstere Kapitel der Unterbringung von Geflüchteten in einem Lager am Stadtrand unter gesundheitsschädlichen und ausgrenzenden Bedingungen beendet, war nur ein Trick. Im Hintergrund haben die Sozialdezernentin mit ihrer Verwaltung, Parteien im Stadtrat und das DRK immer an einem Weiterbetrieb gearbeitet: Naheliegende Alternativen wurden abgeschafft (Schließung geeigneterer Unterkünfte) oder stillschweigend nicht ergriffen (Schaffung von Wohnraum durch Nutzung von Leerstand oder Neubau).

Am Donnerstag, 12.04.18, wurde im Sozialausschuss ein Antrag der Verwaltung  eingebracht, den Betrieb der Massenunterkunft Siekhöhe zu verlängern. Was nicht nur ein offensichtlicher Wortbruch ist, sondern auch bitterer Zynismus vor dem Hintergrund von Integrationsgerede, ist schlicht gezielte Gewalt gegen Menschen und Nährboden für Rassismus. In der Debatte der PolitikerInnen wurde die Option eines unbestimmten Weiterbetriebs der Siekhöhe als “Dilemma” und “unvermeidbar” hingestellt. Dass das Lager Siekhöhe von vornherein ein politischer und humanitärer Fehler war, ist einigen wenigen PolitikerInnen immerhin mittlerweile bewusst. Eine deutliche Bereitschaft, diesen Fehler jetzt zu korrigieren, gibt es bisher nicht. Aufgrund der Proteste im letzten Jahr wurde im Sozialausschuss zumindest weiterer Beratungsbedarf angemeldet: Über den Antrag wird nun erst in der nächsten Sitzung Mitte Mai abgestimmt.

Gerne verweisen wir auf die Pressemitteilung des Refugee Network vom 10.04.18.

Das Gegenteil von Grau (Film, 90min-Doku, deutsch/OmeU), mit den Filmemacher*innen.

Brachflächen, Leerstand, Anonymität, Stillstand – nicht alle zwischen Dortmund und Duisburg wollen sich damit abfinden. Im Gegenteil. Immer mehr Menschen entdecken Möglichkeiten und greifen in den städtischen Alltag ein. Ein Wohnzimmer mitten auf der Straße, Nachbarschaft, Gemeinschaftsgärten. Stadtteilläden, Repair Cafés und Mieter*inneninitiativen entstehen in den Nischen der Städte – unabhängig, selbstbestimmt und gemeinsam.
Das Gegenteil von Grau zeigt unterschiedliche Gruppen, die praktische Utopien und Freiräume leben und für ein solidarisches und ökologisches Miteinander im urbanen Raum kämpfen.

Ein Dokumentarfilm von Matthias Coers und Recht auf Stadt Ruhr
=> http://gegenteilgrau.de/film/

Die Filmemacher*innen sind anwesend, nach dem Film gibt es Gespräch und Diskussion.
Eine Veranstaltung von Schöner Leben Göttingen

Start Time: 20:30
Date: 2018-03-16

Neujahrsempfang 2018 der OM10

Nun bereits zum dritten Mal haben wir Unterstützer*innen und Helfer*innen der OM10 zu einem  Neujahrsempfang eingeladen. Während am 21. Januar draußen tatsächlich etwas Schnee lag, haben wir es uns drinnen gut gehen lassen: Zur Begrüßung alkfreien Sekt und O-Saft, viele Begegnungen und Gespräche, Live Musik (Oud), Vorstellung der Gruppen und Projekte, die in der OM10 Räume haben (Supporters Crew 05, Refugee Network, Projekt Anonymer Krankenschein, Falken) oder die sich in der OM10 treffen (u.a. Bürger*innenforum Waageplatz-Viertel, FAU, Frauen treffen Frauen). Und dann wurde endlich das Buffet eröffnet 🙂 Eine Führung über die Baustelle gab es auch. Wir fanden es wunderbar, dass so viele Menschen, die etwas mit der OM10 verbindet und die sich an verschiedenen Stellen ganz praktisch mit Geflüchteten solidarisieren und gegen Leerstand kämpfen, gekommen sind. Ganz viele hatten aber auch leider keine Zeit und mussten absagen. Na, vielleicht dann nächstes Jahr?

Alle Fotos sind von Klaus Peter Wittemann.

Wir unterstützen den Göttinger Appell “Bürger*asyl Jetzt!”

Am 20.01.18 ist im Göttinger Tageblatt eine große Anzeige erschienen. Darin sind zahlreiche Einrichtungen und Einzelpersonen aufgeführt, die als Erstunterzeichner*innen den Göttinger Appell “Bürger*asyl Jetzt!” unterstützen. Wir sind mit der OM10 dabei. Denn die Abschiebung von zu uns geflüchteten Menschen, die durch Parteien, Politik und Behörden verantwortet und durchgeführt werden, erleben wir als unerträglich: sei es in Kriegsgebiete wie nach Afghanistan, in Fluchtländer wie Marokko, Kosovo, Türkei oder in Lager wie in Griechenland oder Italien. Menschen, die von Abschiebung bedroht sind, brauchen Schutz, um ihre Perspektive in Deutschland zu entwickeln. Da die Kirchenasyle ausgelastet sind, ist es an der Zeit, Bürger*asyle einzurichten. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Bürger*asyle konkret zu unterstützen. Der Göttinger Appell ist ein erster und wichtiger Schritt, diese neue Praxis des Zivilen Ungehorsams bekannt zu machen und für die Idee zu werben.

Werdet aktiv! Wenn Ihr Fragen habt, Angebote, wie Ihr Euch einbringen könnt, oder einfach auf dem Laufenden bleiben wollt, schaut hier:
http://buerger-innen-asyl-goettingen.info/

– – –     – – –     – – –     – – –
Göttinger Appell “Bürger*asyl Jetzt!”

An den Außengrenzen Europas landen weiterhin täglich Flüchtlinge. Nur noch wenige schaffen den Weg bis in unsere Kommunen. Die meisten werden in den Ländern am Rande Europas festgehalten.
Dennoch werden Geflüchtete, die schon in unseren Städten und Gemeinden angekommen sind, dorthin zurückgeschoben. Denn nach den sogenannten Dublin-Regelungen droht ihnen eine Abschiebung in das Land, das sie in Europa zuerst betreten haben.
Wir meinen, dass wir uns in der Mitte Europas der Verantwortung für die ankommenden Flüchtlinge nicht entziehen können. Diejenigen, die bereits in unseren Kommunen wohnen, sollten hier Sicherheit und Perspektive finden.
Schutzräume können das möglich machen. In Kirchenasylen fanden im vergangenen Jahr 1800 Geflüchtete Schutz. Die meisten erhielten so eine Chance, ihr Asylverfahren in Deutschland abzuschließen. Manche wurden vor einer Abschiebung nach Afghanistan bewahrt. Doch diese Räume reichen nicht aus.

Deshalb wollen wir Bürger*asyle aufbauen. Um Flüchtlingen in unseren Kommunen Zukunft statt Abschiebung anzubieten. Wir Unterzeichnenden rufen dazu auf

• sich zivilgesellschaftlich an die Seite der Kirchengemeinden zu stellen, die Kirchenasyl anbieten
• mit Engagement, Geld, Wohnung oder Zeit Bürger*asyle für Geflüchtete zu unterstützen
• Flüchtlinge vorübergehend in Bürger*asylen aufzunehmen

Stadt und Landkreis rufen wir auf, Bürger*iasyle als Schutzräume zu respektieren. Der Rat der Stadt Göttingen hat sich im vergangenen Jahr in einem Ratsbeschluss für eine vielfältige, weltoffene und tolerante Stadt ausgesprochen. Mit Bürger*asylen wollen wir diese Entwicklung konkretisieren.
Für eine solidarische Stadt!