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Solierklärung zum Orgateam der Flüchtlingshilfe ehemalige Voigtschule und zu den hier untergerbrachten Geflüchteten

Wir erklären uns solidarisch mit den Freiwilligen, die seit Einrichtung der Ehemaligen Voigtrealschule als Flüchtlingsunterkunft trotz widrigster Umstände selbstorganisiert ein beachtliches Betreuungs-, Beratungs- und Integrationsangebot aufgebaut haben. Sie schließen hier eine Lücke, die von Seiten des Staates und der Stadt trotz Verpflichtung nicht im Ansatz gefüllt wird. Ehrenamtliches Engagement ist solange gern gesehen und die Helfer*innen werden hofiert, wie sie die Nachlässigkeit der öffentlichen Hand abpuffern. Sobald sie eigene Vorstellungen entwickeln und selbstverantwortlich handeln, kommt es zum Konflikt, sind sie unerwünscht und werden diffamiert. Mitdenken und ein aktives Gestalten ist also nicht gewollt, Kritik schon gar nicht. Wir kritisieren, dass Freiwillige hier instrumentalisiert werden und lediglich als Manövriermasse zur Verfügung stehen sollen. Continue reading Solierklärung zum Orgateam der Flüchtlingshilfe ehemalige Voigtschule und zu den hier untergerbrachten Geflüchteten

Soli-Erklärung nach Frankfurt

Das Hausprojekt „OM10“ aus Göttingen solidarisiert sich mit der Besetzung des Paradieshofes in Frankfurt am heutigen Tage. Die breit aufgestellte Initiative project.shelter will ein selbstverwaltetes Zentrum verwirklichen, welches sich unter anderem Schutz und Orientierungshilfe für Migrat*innen zu Aufgabe gemacht hat. Konkret soll es beispielsweise Unterstützung bei bürokratischen und rechtlichen Angelegenheiten geben, es sollen Schlafplätze zu Verfügung gestellt werden und nicht zu letzt soll es sich um einen Raum des solzialen Ankommens handeln. Continue reading Soli-Erklärung nach Frankfurt

Welle der Empörung muss sich auch gegen städtische Unterbringungspolitik richten

Die Äußerungen des niedersächsischen DGB-Vorsitzenden zum Projekt „Our House OM10“ und zum Umgang mit Geflüchteten haben zu Recht eine Welle der Empörung ausgelöst. Diese Empörung muss sich nun auch gegen die städtische Unterbringungspolitik wenden, zu der die OM10 einen praktischen Gegenentwurf darstellt. Continue reading Welle der Empörung muss sich auch gegen städtische Unterbringungspolitik richten

From Frankfurt to Göttingen Our House ‪#‎OM10‬ – One Struggle, one fight!

Wir haben heute eine Soli-Erklärung von ProjectShelter aus Frankfurt erhalten. ProjectShelter kämpft für ein selbstverwaltetes Zentrum, in dem Migrant*innen in Frankfurt/M Schutz gewährleistet und Orientierungshilfe angeboten werden kann. Im folgenden dokumentieren wir ihr Soli-Statement: Continue reading From Frankfurt to Göttingen Our House ‪#‎OM10‬ – One Struggle, one fight!

DIE LINKE und GöLinke verteidigen die Besetzung des früheren DGB-Gebäudes

Die Äußerungen von Hartmut Tölle, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niedersachsen
über das alternative Flüchtlingsprojekt OM10 sind geradezu skandalös: Seit der
Besetzung des jahrelang leer stehenden ehemaligen DGB-Gebäudes in der Oberen
Maschstraße in Göttingen haben die Aktivist*innen dort seit Monaten in
bewundernswerter Weise Unterstützungsstrukturen geschaffen, die gerade dort
wichtig sind, wo die öffentlichen Maßnahmen zur Versorgung und Betreuung
durchreisender und hier gestrandeter Menschen nach wie vor versagen. Wer kümmert
sich um diejenigen, die nachts am Bahnhof ankommen, wer hilft ihnen weiter, wer
sorgt für Wärme und Kleidung, vermittelt Informationen? Die unermüdliche Arbeit
der Freiwilligen, die hier selbstverwaltet für ein wenig mehr Menschlichkeit
sorgen und das Notwendige tun, ist nach Ansicht der Partei DIE LINKE und der
Wähler*innengemeinschaft Göttinger Linke weiter zu fördern und zu unterstützen.

Mit der Abwertung dieses Engagements als „Flausen von Gutmenschen“ und mit der
Behauptung Tölles, dass Flüchtlinge in der Altstadt bei Anwohner*innen
unerwünscht seien, bedient der DGB-Bezirksvorsitzende fremdenfeindliche
Vorurteile und Stimmungen, die ansonsten von rechten und rechtsradikalen
Parteien geschürt werden und nicht von den Gewerkschaften, die sich für die
Solidarität zwischen Lohnabhängigen und Geflüchteten einsetzen sollten.

Im Gegensatz zu den Äußerungen von Tölle haben sich neben Gewerkschaften und
Bürger*inneninitiativen auch viele Einzelpersonen von Anfang an für die
Besetzung ausgesprochen; sie begleiten und würdigen die Arbeit des Projekts
weiterhin.

Im Schlepptau der nahezu wöchentlich verschärften Angriffe der schwarzroten
Bundesregierung auf das Asylrecht und der Stimmungsmache gegen Flüchtlinge soll
die Umnutzung des besetzten Gebäudes nun ganz schnell über die Bühne gehen: Der
Umnutzungsplan des DGB sieht Sozialwohnungen für Studierende und Azubis vor, die
Stadt habe angeblich kein Interesse an der Flüchtlingsunterbringung in diesem
Gebäude. Dieses Vorgehen, bei dem die inzwischen gewachsenen Strukturen der
Initiative OM10 nach Aussage Tölles außen vor bleiben sollen, lehnen wir im
Interesse der Geflüchteten und der Aktivist*innen entschieden ab. Flüchtlinge
sind überall in der Stadt willkommen. DIE LINKE und die Wähler*innengemeinschaft
Göttinger Linke stehen nach wie vor hinter der gelebten Bürger*innenbeteiligung
des Projekts OM10 und fordern alle Menschen, inbesondere alle
Gewerkschafter*innen, zum Protest gegen die vom DGB-Bezirksvorsitzenden
angekündigte Räumung des Gebäudes auf.

DIE LINKE., Kreisverband Göttingen/Osterode

Wähler*innengemeinschaft Göttinger Linke

DIE LINKE., Ortsverband Göttingen

Fraktion DIE LINKE. im Kreistag Göttingen

Stellungnahme der u35-Gruppe in ver.di-Göttingen zu den Äußerungen Hartmut Tölles

DGB begibt sich in gefährliche Nähe zu AFD

Als Gewerkschafter*innen sind wir entsetzt über die reaktionären
Äußerungen von Hartmut Tölle, dem Vorsitzenden des DGB-Bezirks
Niedersachsen, gegenüber dem Göttinger Tageblatt. Tölle hatte sich gegen
die Besetzung des seit Jahren leerstehenden und in Besitz der DGB-
Vermögensverwaltungs- und Treuhandgesellschaft befindlichen Gebäudes in
der Oberen Maschstraße 10 in Göttingen geäußert. Die praktische
Umsetzung konkreter Verbesserungen der Wohn- und Lebenssituation für
Geflüchtete und andere, die unter der prekären Wohnraumpolitik leiden,
verunglimpft er indem er behauptet, das Engagement der Aktivist*innen
beruhe auf “Gutmenschentum”. Die Forderungen an den DGB, sich als
Eigentümer zumindest finanziell an den Unterhaltskosten zu beteiligen
und somit seinen Teil zu dem emanzipatorischen Projekt beizutragen,
weisst er mit der Floskel ab, die Leute vor Ort hätten lediglich
“Flausen im Kopf”. Es ist traurig genug, dies von einem Gewerkschafter
zu hören, der eigentlich voran gehen sollte, wenn es um die
Unterstützung zivilgesellschaftlichen Engagements geht. Rassistische
Ressentiments schürt Tölle zudem mit seiner Behauptung, man müsse auch
mal aussprechen, “dass die Neigung, Flüchtlinge in der Altstadt zu
haben, nicht so ausprägt ist” – eine Form des in rechten Kreisen so
beliebten “das wird man ja nochmal sagen dürfen”. Mit seinen Äußerungen
setzt er in Zeiten der wohl erfolgreichsten rechtsradikalen
Mobilisierung seit 1945 die völlig falschen Signale und gibt dem braunen
Geschrei von AFD, Pegida und co nach. Wir als u35-Gruppe in ver.di
fordern den DGB und Tölle zu einer Stellungnahme auf, um den Dialog mit
den Aktivist*innen in der OM10 zu suchen und einzugestehen, dass diese
mit wenig finanziellen Mitteln und großem Einsatz in kürzester Zeit das
geschafft haben, was der DGB mit seiner Immobilie leider versäumt hat –
nutzbaren Wohnraum zu schaffen! Die von den Besetzer*innen ergriffene
Initiative auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge verdient unsere
Solidarität!

Kein Mensch ist illegal! Refugees Welcome in Göttingens Innenstadt und
überall!

Ver.di-u35 Göttingen

„Our House“ hält an Konzept für solidarisches Zusammenleben fest und warnt vor Beförderung rassistischer Ressentiments

„Our House OM10“ reagiert mit Verwunderung und deutlicher Kritik auf die unqualifizierten Äußerungen des niedersächsischen DGB-Vorsitzenden Hartmut Tölle1. Die Initiative, die das ehemalige DGB-Haus nach jahrelangem Leerstand durch eine Besetzung wieder nutzbar gemacht hat, hält an ihrem gelebten Konzept für ein solidarisches Zusammenleben von Geflüchteten und anderen Wohnungssuchenden fest. Zugleich warnen wir den DGB davor, im Konflikt um die Immobilie auf die Mobilisierung rassistischer Ressentiments zu setzen. Continue reading „Our House“ hält an Konzept für solidarisches Zusammenleben fest und warnt vor Beförderung rassistischer Ressentiments