Im Rahmen einer Vernissage mit 30 Besucher*innen wurde am 19.03.17 die Pass-Ausstellung in der OM10 eröffnet. Mit der Lesung der Pass-Passagen wurde auf literarische Weise in das Thema eingeführt.
„Ich hatte nie vor, die Grenzen des Gesetzes zu verlassen. Ich glaube ja an ihren Sinn. Und ich werde dafür bezahlt, dafür zu sorgen, dass sie eingehalten werden. Während der Fahrt im Auto dachte ich, das überleb ich nicht; ich tu, was Schlepper tun! Ich schmuggele eine Person über die Grenze nach Italien. Ich, ein Richter, Hüter des Rechts und der Gesetze. Wenn ich aber über den Rückspiegel auf die Frau sah, die vertrauensvoll schlief, oder mit weit geöffneten Augen die Gegenden bestaunte, durch die wir fuhren, schien es mir ohne Arg und etwas, das die Menschen ständig tun: Sie reisen.“ Aus Maxi Obexer, Illegale Helfer, Theaterstück.
Die Auszüge aus den Romanen sowie die Literaturliste sind ebenfalls in der Ausstellung nachzulesen.
Sind Pässe der Passierschein, um Grenzen zu überwinden? Wer bin ich – mit und ohne und mit welchem Pass? Kann eine Identität ausgewiesen werden? Warum sind Menschenrechte an den Besitz des richtigen Passes geknüpft?
Einige Antworten lassen sich in der Ausstellung finden. Andere nicht. Pässe kommen selbst zu Wort. Sie sind umgestaltet, erzählen Geschichten, regen zum Nachdenken an oder bringen uns zum schmunzeln. Die von der Decke hängenden Pässe sind wirklich phantasievoll gestaltet worden und sind einen Besuch der Ausstellung wert.
Geöffnet:
Dienstags und Freitags von 15.00 bis 18.00 Uhr
und nach Absprache (om10(at)riseup.net)
OM10, Obere-Masch-Str. 10