Solidarität mit der Bewohner*inneninitiative Untere Masch 13

Coreo zum Teufel jagen!

Wir solidarisieren uns mit der Bewohner*inneninitiative Untere Masch 13. Unsere Nachbar*innen haben sich heute mit dem Offenen Brief „Kleine Fische gegen Miethaie“ an die Sozialdezernentin der Stadt Göttingen, Frau Broistedt, gewandt und wehren sich gegen drohende unsoziale Entmietungen und Verdrängung.

Unser Nachbarhaus, die Untere-Masch-Straße 13, wurde vor einigen Monaten vom regionalen Immobilienbesitzer Heinz Meyer GbR privatwirtschaftlich an den Immobilieninvestor Coreo Real Estate mit Sitz in Frankfurt verkauft. Damit hat die Stadt Göttingen wieder einmal sozial leistbaren Wohnraum vernichtet – durch Nichtstun. Denn auch die Coreo hat kein Interesse an gutem Wohnen für Alle. Im Gegenteil: Nachdem Herr Meyer über Jahre hohe Mieten genommen, das Haus aber dramatisch verfallen hat lassen, will Coreo nun „aufwerten“, um ihren Aktionär*innen hohe Renditen zu sichern. Für Profite über Leichen gehen? Coreo scheint sich einen Dreck dafür zu interessieren, dass in dem Haus Untere-Masch-Straße 13 Menschen leben. Menschen, die nicht nur hier wohnen bleiben wollen, sondern auch ein Recht auf guten Wohnraum haben. Doch offenbar werden sie von Coreo massiv unter Druck gesetzt und von der Stadt Göttingen in ihrer Not bisher allein gelassen. Einige konnten oder wollten der Androhung von Folgen einer „Kernsanierung“ nicht standhalten und sind bereits ausgezogen. Andere jedoch wollen in ihrem Haus um jeden Preis wohnen bleiben.

Die Bewohner*innen der Unter Masch 13 kündigen in ihrem Offenen Brief an, sich nicht verdrängen zu lassen, und fordern von der Stadt Göttingen, wenigstens jetzt noch aktiv zu werden. Die Bauverwaltung der Stadt Göttingen prüft derzeit den Antrag der Coreo für geplante Baumaßnahmen am Haus Untere-Masch-Straße 13. Auch falls dieses Verfahren durch die Politik nicht direkt gestoppt werden kann: Die Verwaltungsleitung kann und muss vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen anweisen, die Prüfung dieses Vorgangs solange nicht abzuschließen, bis Coreo ein Konzept vorgelegt hat, in dem den Bewohner*innen der Untere-Masch-Straße 13 eine Bleibemöglichkeit zugesichert wird. Bis dies geschehen ist, sollten dringend und sofort die in dem Offenen Brief aufgeführten Missstände durch Coreo behoben werden. Es kann doch nicht sein, dass ein Investor in Göttingen in großem Stil Wohnungen aus dem sozialen Segment aufkauft, die Mieter*innen rausekelt, nach Baumaßnahmen teuer neuvermietet und verkauft und riesige Gewinne abschöpft. Göttinger Bewohner*innen sind kein Spekulationsobjekt!

Wir wünschen der Bewohner*inneninitiative Untere Masch 13 einen langen Atem und gute Ideen beim Kampf gegen die Gängelungen und Drohungen durch Coreo.

Wir sehen in der Initiative einen wichtigen Beitrag für ein gutes nachbarschaftliches Miteinander in unserem Viertel und haben Respekt vor dem Mut zum Widerstand gegen Coreo.

Wir finden es selbstverständlich, dass die Menschen, die in der Untere-Masch-Straße 13 wohnen und wohnen bleiben wollen, auch wohnen bleiben können und dabei das Haus endlich durch die Eigentümer in einen zumutbaren Zustand gebracht wird.

Solidarische Grüße,
OM10