27. Dezember 2025
An die GLS-Bank und ihren Vorstand
Mit Empörung haben wir zur Kenntnis genommen, dass in den letzten Wochen die Konten von DKP, Anarchist Black Cross in Dresden, jetzt auch Rote Hilfe und etliche weitere linke Organisationen, sowie Einzelpersonen, die mit diesen Organisationen in Verbindung gebracht werden, gekündigt wurden.
Unser Hausprojekt hatte sich bewusst entschieden, mit der GLS Bank zusammen zu arbeiten, weil diese sich auf die Fahnen schreibt, solidarische Strukturen unterstützen zu wollen. Wenn jetzt aber offensichtlich linke Strukturen rausgeschmissen werden, dann stellt sich für uns die Basis der Zusammenarbeit mit der GLS Bank infrage.
Zunächst aber erwarten wir eine Aufklärung über die Gründe und Vorgänge zu den genannten Entscheidungen. Im Einzelnen fragen wir die Genossenschaftsbank und ihren Vorstand:
- Welche Gründe haben zu den Konto-Kündigungen der betroffenen Organisationen und Einzelpersonen geführt?
- Wer hat die Entscheidungen zu verantworten?
- Welche staatlichen Stellen haben Sie aufgefordert, die Konten zu kündigen?
- Wie wurde das intern kommuniziert?
- Wie wollen Sie das nach außen kommunizieren?
Wir sehen die hier angefragte Transparenz auch für uns als Kunde der GLS-Bank dringend erforderlich, da auch wir uns nun über mögliche Konsequenzen bei jeder Transaktion Sorgen machen müssen. Die Öffentlichkeit und auch die Bankkunden und Anteilseigner*innen der Gemeinschaftsbank benötigen Klarheit, in welchem rechtlichen Rahmen hier agiert wird und auf welche Rechtssicherheiten wir uns noch verlassen können.
Wir sehen es als unvereinbar, einerseits damit zu werben, bewusst keine militärischen und ausbeuterischen Strukturen unterstützen zu wollen, und dann aber offensichtlich linke und emanzipatorische Strukturen rauszuschmeißen.
Angesichts der bedrohlich polarisierenden gesellschaftlichen Verhältnisse, werden mit den von Ihnen vorgenommenen Selektionen die Spaltungen in dieser Gesellschaft unverantwortlich vorangetrieben.
Mit alarmierten Grüßen!
Our House OM10