Wollershausen: Geflüchtete protestieren gegen Lagerunterbringung

Am heutigen Freitag, 4.11., protestierten 25 Geflüchtete gegen die Unterbringungsbedingungen und Isolation in der Massenunterkunft in Wollershausen. Angesichts der selbstinitiierten Feierlichkeiten im Namen der Willkommenskultur der Betreibergesellschaft GAB Südniedersachsen mbH zeigten Geflüchtete Transparente und brachten ihre Unzufriedenheit mit der Unterbringung und schikanösen alltäglichen Behandlung vonseiten der Zuständigen zum Ausdruck.

Für die knapp 8 qm großen Zimmer, auf denen bis zu drei Personen untergebracht werden, berechnet die GAB eine Mietpauschale von mindestens 367 €. Insgesamt gibt es zu wenig Duschen und Toiletten. In dem Dorf gibt es weder Einkaufsgelegenheiten noch Möglichkeiten, sich irgendwie zu betätigen oder Freizeitaktivitäten nachzugehen. Lediglich anderthalbstündige Deutsch-Kurse pro Tag werden vor Ort angeboten. Zudem haben die Geflüchteten keinen Internetzugang und in weiten Teilen des Gebäudes keinen Handyempfang. Gleichzeitig sind Bustickets in die nahegelegenen Städte nicht erschwinglich und selbst die Abholung der monatlichen Sozialbezüge in Duderstadt muss auf eigene Kosten erfolgen.

Vor diesem Hintergrund fordern die Geflüchteten die Unterbringung in menschenwürdigem Wohnraum und Wohnungen. Die ständige Lagerunterbringung und Isolation verschärft die Situation immer weiter und führt zu einem gesellschaftlichen Ausschluss.

Das Projekt Our House OM10 solidarisiert sich mit den Protestierenden und fordert die Abschaffung der diskriminierenden Lagerunterbringung und dem rentablen Geschäft damit. Notwendig ist ein selbstbestimmtes menschenwürdiges Wohnen für alle!

Drei Personen leben auf 8 qm.
Drei Personen leben auf 8 qm.

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