Das Lampedusa Bündnis erklärt sich mit den Besetzer_innen des seit
Jahren leerstehenden ehem. DGB-Hauses in der Oberen Masch-Str. 10
solidarisch. Nichts ist so stark, wie die richtige Idee zur richtigen Zeit.
Während die Stadt Göttingen betont, erst müsse die letzte Turnhalle der
Stadt mit Flüchtlingen belegt sein, bevor sie leer stehenden Wohnraum
beschlagnahmen wird, zeigt die Initiative, dass andersherum ein Schuh
daraus wird. Jetzt wird lebenswerter Wohnraum benötigt. Und: dieser
Wohnraum ist da! Und er ist auch innenstadtnah vorhanden. Ein Ausweichen
auf die eh sozial belasteten Stadtteile und die Randlage ist im
geplanten Ausmaß nicht notwendig, sondern dem Unwillen geschuldet, die
Eigentumsfrage zu stellen.
Dabei zeigt die Initiative OM 10, das es auch ohne Bürokratie und
Fremdbestimmung geht. Die Menschen können sich den Wohn(t)raum sehr wohl
selber nehmen und ihn auch selbst verwalten. Damit ist das Projekt für
das Lampedusa-Bündnis zukunftsweisend. In diesem Sinne fordert das
Lampedusa Bündnis die Öffentlichkeit auf, Leerstand zu melden, um
Handlungsmöglichkeiten aus zu loten.
Auch die Stadt selbst könnte unter Bezugnahme auf z.B. das Hamburger
Wohnraumschutzgesetz Leerstand meldepflichtig machen und bußgeldbewährt
verbietet. Auch stünde der Stadt Göttingen die Option des
Main-Tauber-Kreises offen, Leerstand zu beschlagnahmen. (Pforzheimer
Zeitung vom 30.07.2014)
Im übrigen weist das Lampedusa Bündnis darauf hin, dass nachhaltiges
Bauen besser geht als in Leichtbauweise: unzählige Expertisen
hochdekorierter Architekturbüros weisen inzwischen darauf hin, das auch
schnell zu bewerkstelligender Wohnungsbau nicht notgedrungen niedrigen
Standards folgen muss. Wir erinnern daran, dass schicke Schwedische
Holzhäuser hohen Wohnkomfort aufweisen, schnell zu bauen sind und sich
wundervoll und harmonisch in die Weiten der Grünflächen z.B. des
Ostviertels einpassen.
Oder wie ein Mitglied von Conquer Babel, einer Mitgliedsorganisation im
Lampedusa Bündnis sagte: „ Menschen, die fliehen müssen, haben ein
bisschen Frieden verdient. End of story!“